Messerstecherei bei schweren Zusammenstößen zwischen Kurden und Türken bei Karlsruhe

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Jährlich organisiert das „Demokratische Gesellschaftszentrum der Kurdinnen in Deutschland“ bundesweite „Kurden-Märsche“, um für die Befreiung des PKK-Führers Abdullah Öcalan zu demonstrieren. Beim sogenannten „langen Marsch“ von Mannheim nach Straßburg ist es gestern zu schweren Zusammenstößen zwischen Kurden und Türken gekommen. Der Marsch findet vom 5. bis zum 11. Februar statt. Nach offizieller Beendigung der zweiten Tagesetappe in Bruchsal bei Karlsruhe, stießen rund 40 türkisch- und kurdischstämmige Personen in der Innenstadt zusammen. Ein türkischer Mann wurde laut Polizeibericht mit einem Messer so schwer verletzt, dass er „sofort behandelt werden musste“. Die Polizei beendete kurz vorher ihren Einsatz und rückte dann erneut mit 150 Kräften an, um die Lage in der Bruchsaler Innenstadt zu beruhigen.

Im letzten Jahr kam es bei einem dieser Kurden-Märsche von Stuttgart nach Straßburg zu mehrfachen und schweren Zusammenstößen, so dass die Behörden die Fortsetzung des Marsches verboten. Die PKK, dessen Anführer Öcalan seit 1999 in türkischer Haft sitzt, wird von den USA, der EU und der Türkei als Terror-Organisation eingestuft. Die Organisation der Kurden-Märsche kritisiert die „unmenschlichen Haftbedingungen“, die Öcalan zu ertragen habe. Des weiteren fürchtet sie, dass im Falle der Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei, Öcalan hingerichtet werden wird. Im Wortlaut heißt es in dem Aufruf:

„Nach aktuellen Informationen besteht die Gefahr seiner physischen Eliminierung als Teil der Vereinbarungen zwischen AKP und MHP. Dies ist auch der Grund, warum die Diskussion in der Türkei um die Todesstrafe erneut auf die Tagesordnung gebracht wurde. Um seine Präsidentschaft zu sichern, hat sich der türkische Präsident Erdoğan in dem Bestreben, die kurdische Frage mit Gewalt und Unterdrückung anzugehen, mit den türkischen Rassist_innen und Nationalist_innen eingelassen. Die Ergebnisse dieser Allianz zeigen sich deutlich in der Brutalität der Kriegsführung in Kurdistan, die in der Zerstörung von Städten, der Massenverhaftung von Politiker_innen und dem Plan zur Ermordung Herrn Abdullah Öcalans mündete.“

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