Merkel muss weg? Friedrich (CSU): „Werden AfD-Wähler nicht zurückgewinnen, solange Merkel Kanzlerin ist“

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Vorweg ein Resümee zur Landtagswal in Bayern: Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis ist das bürgerlich konservative Lager groß wie zuvor und hat eine satte Mehrheit, das linksorientierte Lager  schwächer denn je. Die CSU musste Federn lassen und kam nur auf 37,2 Prozent, zumindest stärker als die Umfragen prognostizierten, die Freien Wähler kletterten auf 11,6 Prozent und die AfD zieht mit 10,2 Prozent aus dem Stand ins bayerische Parlament ein und ist nun fast in jedem Landtag vertreten. Die Grünen errungen einen Achtungserfolg mit 17,5 Prozent und haben offenbar von der Wählerflucht der SPD profitiert, der Erfolg wird sich hoffentlich – Stichwort Koalition – als nutzlos erweisen, die SPD endlich unter der 10 Prozent-Marke (9,7 Prozent) und Die Linke schafft es mit 3,2 Prozent nicht in den Landtag. Und die Wendehalspartei FDP kann 1,8 Prozent zulegen und schafft es mit 5,1 Prozent gerade mal so  in den Landtag.

Der Stimmenverlust sitzt bei der CSU tief, nun gilt es Schuldige (Wähler) zu finden, man erkennt nicht die Ursache des Problems bei der eigenen Politik, sondern sinniert lieber über die abgewanderten Wähler zur AfD. Hans-Peter Friedrich (CSU) kommt urplötzlich zur Erkenntnis, dass Merkel ein Problem darstellt:

[…] Der frühere Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht Kanzlerin Angela Merkel als Hindernis für eine Schwächung der AfD. In einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” sagte der CSU-Politiker: “Wir werden den allergrößten Teil der AfD-Wähler nicht zurückgewinnen, solange Frau Merkel Bundeskanzlerin ist.” Wenn man lange genug an Infoständen stehen würde, würden einem das die Leute genau so sagen. Offenbar habe die CSU ein grundsätzliches Glaubwürdigkeitsproblem. Das hänge damit zusammen, “dass wir in der Migrationspolitik die falsche Tonlage angeschlagen haben”, sagte der Bundestags-Vizepräsident. Es sei richtig, in der Sache hart und konsequent zu sein, aber im Ton moderat. “Das haben wir nicht beherzigt, sondern haben es umgekehrt gemacht: Wir waren im Ton sehr rau, haben uns aber, wenn es drauf ankommt, doch der Frau Merkel untergeordnet.” […] Quelle: Die Welt/15.20.2018

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