Markus Gärtner: Die Deutschen müssen…

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Wie eine Sturzflut brechen derzeit Forderungen aus der Politik über uns herein, die mit den Worten „Die Deutschen müssen …“ beginnen. Wir MÜSSEN langsamer fahren; wir MÜSSEN für den Klimaschutz unser Leben verändern; wir MÜSSEN Verantwortung für Flüchtlinge übernehmen; wir MÜSSEN uns einen Ruck geben, das Sparverhalten ändern, „das Auto loswerden“ und beweisen „was uns Europa wert ist“.

Zudem MÜSSEN wir „die Aktie lieben lernen“, von der Zuschauertribüne „runterkommen“, wegen der EZB-Politik „umdenken“ und wegen knappen Wohnraums „zusammenrücken“.
Wer die ellenlange Liste gedanklich abarbeitet, fragt sich am Ende: gibt es etwas, was uns dabei erspart bleibt? Ist nicht inzwischen fast alles geregelt? Lassen uns Politik und Mainstream-Medien irgendwelche Freiräume, die sie nicht mit Forderungen, Geboten & Verboten traktieren?

Und was hat das alles noch mit einer freiheitlichen Gesellschaft zu tun? Nicht mehr viel, ist die Antwort. Und das trägt zu Wut und Spaltung in diesem Land erheblich bei.

Immer neuen Forderungen für die Erweiterung des MUSS-Katalogs tut dies freilich keinen Abbruch. Denn die bunte Ideologie duldet keinen Widerstand, sie hat die Moral gepachtet und alle nötigen Prioritäten bekommen. Sie hat sogar vor der Vernunft Vorfahrt …

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