Markus Gärtner: Berlin versinkt im selbst gemachten Sumpf

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Mein jüngster Besuch in Berlin am vergangenen Wochenende hat deutlich gemacht: Selbst wohlmeinende links-grüne Bewohner der Stadt haben langsam genug und wollen nicht, dass es so weiter geht mit moralisieren, Ideologie und falsch verstandener Toleranz. Ein privates Abendessen mit Freunden – darunter ein homosexuelles Paar – hat deutlich gemacht: Viele wollen raus aus der Stadt, sie haben genug. Das schwule Paar sitzt auf gepackten Koffern. Was sie besonders stört: Sie können in manchen Stadtteilen nicht mehr öffentlich Händchen halten ohne die Furcht, ein Messer in den Rücken gesteckt zu bekommen.

Einer von ihnen will sofort hier weg, der andere, ein führender Arzt in einem bekannten Krankenhaus, muss wegen seiner beruflichen Verpflichtungen noch warten. Der, der vorausgeht, will nach „Malle“. Warum Malle?, frage ich. Seine Antwort: Könnte auch woanders sein, aber Hauptsache nicht Berlin.

Eine Begegnung, die Augen geöffnet hat und selbst jemandem, der Berlin gegenüber sehr kritisch ist, verblüfft durch die Offenheit und Deutlichkeit der Worte … Das Fazit: In Berlin zerstört überzogene Toleranz langsam die Toleranz selbst … Und selbst hartgesottene Jünger der herrschenden politischen Ideologie fallen langsam vom Glauben ab …

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