Machtkampf in der AfD: Kalbitz aus Partei geworfen – Putschgerüchte gegen Parteispitze

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Brandenburgs AfD-Chef Andreas Kalbitz ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Mitglied der AfD. Er habe verschwiegen, Mitglied bei dem verbotenen Neonazi-Verein Heimattreue Deutschen Jugend (HDJ) und den rechtsradikalen Republikanern gewesen zu sein. Damit ist seine Aufnahme in die Partei 2013 nichtig. Der Bundesvorstand folgte damit einem Antrag von Parteichef Jörg Meuthen. Co-Parteichef Tino Chrupalla und Bundestagsfraktionsvize Alice Weidel hatten beantragt, zunächst eine juristische Einschätzung einzuholen. Kalbitz’ politischer Ziehvater, der Bundestagsfraktionschef und Ehrenvorsitzende Alexander Gauland, hatte eindringlich dafür geworben, ihn in der Partei zu belassen.

Doch der Machtkampf in der Partei könnte jetzt erst beginnen. Führende “Flügel”-Vertreter stellten sich am Freitag demonstrativ hinter Kalbitz. Anhänger des besonders radikalen “Stuttgarter Aufrufs” machen derweil in den sozialen Netzwerken mobil. Sie fordern ein Ausschlussverfahren gegen Meuthen. In Telegram-Gruppen kursiert ein anonymer Aufruf zum Widerstand gegen die Bundesspitze um Meuthen. Ein Sonderparteitag soll einberufen werden, um den Vorstand abzusetzen. Wörtlich heißt es dort: “Wir werden es nicht hinnehmen, dass 40 Prozent der Mitglieder (Tendenz steigend) so brüskiert und beleidigt werden. Wir geben nicht auf, wir haben einen langen Atem. Wir werden uns durchsetzen!” Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland

Focus Online (Archiv) berichtet über Putschgerüchte gegen Parteispitze:

„Die Unruhe ist riesig“, wurden „führende AfD-Vertreter“ von der SZ zitiert. Der jüngst geäußerte Vorschlag des AfD-Co-Vorsitzenden Jörg Meuthen, die AfD in zwei Teile zu spalten, habe die Sorge vor Instabilität noch vergrößert. Es sei sogar von „Putschgerüchten gegen Bundespolitiker“ die Rede. In einem internen Rundschreiben fordern inzwischen AfD-Mitglieder aus Baden-Württemberg der dem „Flügel“ nahestehenden Gruppe „Stuttgarter Aufruf“  den Parteiausschluss von Meuthen. Die Autoren sprachen von einem „Totalausfall“ ihres Vorsitzenden, der „bis heute nicht einen einzigen positiven politischen Impuls für die Partei gesetzt“ habe. Nun schwäche er die Partei erneut, „indem er einen der erfolgreichsten Politiker ´vor die Tür setzen´“ wolle.
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