Lange Gewänder und „Allahu Akbar“-Rufe: Kölner Polizeieinsatz gegen Muslime – Mazyek empört

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Die Kölner Polizei hielt zehn junge Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren im Kölner Hauptbahnhof am Dienstag fest, die Gruppe, eingehüllt in langen Gewändern mit Westen und „Allahu Akbar“ rufend, löste offenbar Angst bei Passanten aus. Das Vorgehen der Polizei rief Empörung beim Zentralrat der Muslime hervor, die Dauerbeleidigten wittern „rassistisches Profiling“ und erwarten, dass die Polizei sensibilisiert und kulturell geschult werden.

Was erlaubt sich der Zentralrat der Muslime? Die „Gläubigen“ sollten in Sachen zivilisiertes Verhalten geschult werden, sich mit den Sitten und Gebräuchen ausgiebig beschäftigen und ihr provozierendes Auftreten überprüfen. Im Zeitalter von Terroranschlägen und Messerattacken, stets begleitet von „Allahu Akbar“-Rufen, muss die Polizei jeden Hinweis – auch von besorgten Bürgern – nachgehen, wenn bärtige Gestalten in Gewändern rumlaufen und lauthals ihren Gott preisen, da haben Befindlichkeiten und Rassismuskeule keinen Platz.

Focus Online berichtet:

Die Kölner Polizei teilte am Dienstag mit, sie habe zehn junge Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren im Kölner Hauptbahnhof festgehalten, nachdem diese Zeugen zufolge kurz zuvor auf dem Bahnhofsvorplatz „Allahu Akbar“ gerufen haben sollten. Die Männer hätten lange Gewänder mit Westen getragen.
Die zehn Männer wurden zur Dienststelle mitgenommen, überprüft und befragt. Nach den Befragungen und dem derzeitigem Ermittlungsstand besteht gegen die zehn Männer in Bezug auf das beschriebene Verhalten kein strafrechtlicher Vorwurf, teilte die Polizei mit.

Der ZMD erklärte dazu, die Muslime seien auf dem Weg zu Feierlichkeiten aus Anlass des Endes des islamischen Fastenmonats Ramadan gewesen. „Wir verurteilen das Vorgehen der Kölner Polizei und erwarten, dass Polizisten kulturell besser geschult und sensibilisiert werden und nicht in großer Aufgeregtheit auf einen wie auch immer intendierten Hinweis aus der Bevölkerung über ein angeblich ‚verdächtiges‘ Verhalten von Menschen anderen Aussehens reagieren“, betonte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek.

Ein „Mindestmaß an Wissen über religionsspezifische Dinge wie Feiertage und Traditionen“ solle auch bei der Polizei im von großer Vielfalt geprägten Köln vorhanden sein, erklärte Mazyek weiter. Er hoffe, „dass die Polizei sich bei den Betroffenen in aller Form entschuldigt hat und sich selbstkritisch manch eigenen Vorurteilen und Bildern stellt“.

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