KURZ UND BÜNDIG – Angela Merkels neuestes Schauspiel

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Die Kanzlerin fühlte sich pudelwohl im Bundestag. Übermäßige Kritik kam am Mittwoch in der einstündigen Fragerunde mit den Abgeordneten nicht auf. Angela Merkel fand sogar Zeit für den ein oder anderen kleinen Scherz. Dass mehr als 10 Mio. Menschen in Kurzarbeit sind und Tausende von Firmen auf der Kippe stehen, konnte man der Körpersprache und der Stimmung im fast geräuschlosen Parlament nicht entnehmen, auch nicht, dass die Corona-Maßnahmen die Spaltung unserer Gesellschaft auf die Spitze und die Verschuldung in den Himmel treiben. So bleibt nach der Fragerunde ein einziges kurzes Zitat zurück, an das man sich erinnern wird – Nein: erinnern muss: „Stand heute“, sagte die Kanzlerin, „sind keinerlei Erhöhungen von Abgaben und Steuern geplant“. Das kann man so sagen, ist formal auch keine Lüge. Doch man muss auch kein Sprachgelehrter oder höherer Mathematiker sein, um herauszuhören, dass die beiden wichtigsten Wörter in diesem Satz „Stand heute“ sind und die Kanzlerin damit signalisiert, dass sie weiß, was ihre Politik das Land kosten wird und dass sie daher bewusst auch diese Formulierung wählt. Morgen kann man sie schon nicht mehr auf diese Aussage festlegen … Sie muss sich innerlich schepp gelacht haben. Tausende von Beamten in den Finanzämtern werden heute breit gegrinst und viele Fäuste bei den Bürgern sich in den Taschen geballt haben …

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