Die EU-Beauftragte Federica Mogherini fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, die Schiffe der EU-Mission Sophia wieder ins Mittelmeer zu verlegen, sie seien eine effektive Abschreckung für Schleuser. Wenn man die Logik von Mogherini folgendermaßen interpretiert, so schlottern den Schleusern die Knie und trauen sich kaum Gummiboote mit Versorgungssuchenden loszuschicken, sobald EU-Schiffe vor der libyschen Küste und in internationalen Gewässern im Mittelmeer kreisen?
Entspricht es nicht eher der Wahrheit, dass nicht nur die NGO- sondern auch die EU-Schiffe ein Glied in der Transportkette der Schleuser sind und die Schleuser regelrecht aktiv werden, wenn diese wissen, es tummeln sich genug Schiffe zur Personenbeförderung nach Europa vor der Küste? Entspricht es nicht eher der Wahrheit, dass das hauptsächliche Ziel der Mission Sophia war, zehntausende Migranten nach Europa zu bringen? Entspricht es nicht eher der Wahrheit, seitdem die Transportkapazität der EU-Schiffe entfällt, dass weniger Bootsflüchtlinge in Italien oder auf Malta ankommen?
Eine effektive Abschreckung wäre, nach „Seenot-Rettung“ die „Schiffbrüchigen“ in den nächsten sicheren Hafen bzw. Rückführung an die Abfahrtstelle und nicht nach Europa zu transportieren.