Koptischer Bischof warnt: „Deutschland ist eine Hochburg der Muslimbruderschaft und Salafisten“

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Anba Damian, der Bischof der 12.000 in Deutschland lebenden koptisch-orthodoxen Christen, warnt in einem Interview mit „Die Welt“, radikale Muslime seien nicht nur in Ägypten sehr stark, sondern auch hierzulande. Ein Blick nach Ägypten reicht um zu erkennen, wie es den Christen auch in Europa und Deutschland ergehen könnte, weil der Fortschritt des radikalen Islams bereits deutlich sichtbar ist? Die Kopten sind die einheimische Bevölkerung Ägyptens, nach und nach wurden sie von einwandernden Muslimen verdrängt und letztendlich zur unterdrückten Minderheit. Nimmt Deutschland eine ähnliche Entwicklung?

Die Welt: Ist die Muslimbruderschaft Teil der Lösung oder Teil des Problems?

Damian: Die Muslimbruderschaften haben ihre eigene Vision von einem islamischen Staat. Wir Christen sind ihnen ein Dorn im Auge, deswegen sollen wir entweder zu Muslimen werden oder die Kopfsteuer zahlen. Andernfalls werden wir vertrieben oder getötet. Besonders jetzt müssen die Christen leiden, weil wir uns für Präsident al-Sisi starkgemacht haben. Die Muslimbrüder machen uns verantwortlich für den Sturz Mursis. Das hat ihre Aggression verstärkt, sie verbergen ihre Wut nicht mehr und reden ganz offen schlecht über uns. Im Prinzip sind sie vom IS nicht zu trennen. Die Terrorgruppe hat dasselbe Ziel wie Salafisten und Muslimbruderschaften. Sie alle eint mehr, als sie trennt.

Die Welt: Erwarten Sie von al-Sisi mehr Sicherheit?

Damian: Wir wurden und werden in unserem Land wie Insekten behandelt, wie Bürger zweiter oder dritter Klasse. Wir versuchen aber nicht, die Hoffnung zu verlieren, weil der jetzige Präsident es gut mit uns meint. Er braucht noch Zeit, um Fuß zu fassen, und das Land in Ordnung zu bringen. Der Status von uns Kopten hat sich aber in seiner Amtszeit nicht verbessert. Wir haben keine Sicherheit und sind enorm benachteiligt. In dem Augenblick, in dem der IS uns öffentlich den Krieg erklärt, muss der Staat mehr für den Schutz der Kopten tun.

Das komplette Interview auf „Die Welt“ weiterlesen.

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