Kann man sich nicht ausdenken: CDU, SPD und Grüne zu Besuch bei türkischen Extremisten

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Zum Tag der offenen Moschee folgten mehrere Politiker der Einladung der ADÜTDF und besuchten die Remscheider Ülkü-Ocagi-Moschee, deren Träger türkische Rechtsextremisten sind, bekannt auch als graue Wölfe. Hier zeigt sich die Doppelmoral, Scheinheiligkeit und ein merkwürdiges Gebaren von Vertretern der Altparteien, die einerseits die AfD diskreditieren, eine Zusammenarbeit mit dieser Partei ablehnen und ein Teil der Abgeordneten sogar als Nazis beschimpfen, andererseits neigt man dazu Rechtsextremisten zu hofieren und deren Nähe zwecks Gespräche zu suchen, wenn sie einen Migrationshintergrund haben und Muslime sind.

Wenn sich diese Altparteien-Politiker mit AfD-Politiker zum Kaffeetrinken für einen Dialog getroffen hätten, wäre der politische und mediale Aufschrei groß, aber das Treffen mit türkischen Rechtsextremisten ist halt nur ein Dilemma, schließlich geht es um den Islam, da gelten andere Maßstäbe.

Welt.de berichtet:

Rechtsextreme sollen nicht aufgewertet werden, darauf hatten sich die Landtagsfraktionen in Nordrhein-Westfalen schon vor Jahren verständigt. Dennoch hatten mehrere Politiker der im Landtag vertretenen Parteien keine Scheu, jüngst in einer Moschee der sogenannten Grauen Wölfe aufzutreten.

Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) und Sven Wolf, der SPD-Fraktionsvize im Düsseldorfer Landtag, besuchten am vergangenen Donnerstag die Remscheider Ülkü-Ocagi-Moschee der ADÜTDF. Auch das CDU-Stadtratsmitglied Ottmar Gebhardt erschien dort. Mehrere Gäste wollen vor Ort zudem einen Beigeordneten der Grünen gesehen haben.

Die ADÜTDF (Als Graue Wölfe bezeichnen sich die Anhänger der ADÜTDF) hatte zum Tag der offenen Moschee geladen – gemeinsam mit Vertretern der ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachteten Milli-Görüs-Bewegung, des staatstürkischen Ditib-Verbands und der vom Verfassungsschutz als nationalistisch eingestuften ATIB.

Oberbürgermeister Mast-Weisz hielt dort eine Rede neben dem Wappen der ADÜTDF, und Fraktionsvize Wolf sprach anschließend bei Facebook von einer „tollen Begegnung“. Oberbürgermeister Mast-Weisz verwies darauf, der örtliche ADÜTDF-Verein habe 2018 eine Deklaration der Remscheider Muslime unterschrieben. Darin habe der Verein sich zu Toleranz und zum Schutz des Grundgesetzes bekannt. Auf dieser Basis führe er mit der ADÜTDF einen Dialog, sagte Mast-Weisz.

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