Jörg Meuthen: Der Osten macht nicht mit beim betreuten Denken

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Liebe Leser, bereits in den vergangenen Tagen hatte ich hier in meiner Kolumne wichtige Aspekte rund um die Europawahl vom letzten Sonntag beleuchtet.

Den erfreulichsten Aspekt habe ich mir für den heutigen Feiertag aufgehoben, nämlich das hocherfolgreiche Abschneiden unserer Bürgerpartei in den östlichen Bundesländern.

In drei dieser fünf Flächenländer haben wir es auf einen hervorragenden zweiten Platz geschafft, und in Brandenburg und Sachsen wurden wir sogar Wahlsieger – in Sachsen sogar mit über 25%.

Wahlsieger in einem Flächenland, welches sowohl aus städtisch wie auch ländlich geprägten Regionen besteht, das wird man nicht so ohne weiteres. Insbesondere wird man es nicht ohne eine stabile und auch breite Verankerung in der Mitte der Bevölkerung.

Und genau das sind wir dort: Stabil und breit verankert in der Mitte der Bevölkerung.

So mancher, der uns für eine vorübergehende Erscheinung hielt, reibt sich nun die Augen. So stellte auch der Politikwissenschaftler Matthias Quent aus Jena fest:

„Die Partei beweist eine Kontinuität. Sie erreicht ein Wähler-Potenzial, das sich nicht nur aus Protest oder aufgrund von akuten Krisen wie der Asylkrise 2015 und 2016 speist. Die AfD ist in Ostdeutschland seit Jahren konstant.“

https://www.morgenpost.de/…/Warum-die-AfD-in-Ostdeutschland…

Soweit, so richtig, was Herr Quent sagt.

Aber schon im nächsten Satz täuscht er sich gewaltig: Er versucht nämlich (wie schon so viele vor ihm), unsere Bürgerpartei im politischen Spektrum fast rechtsaußen zu positionieren.

Rechtsaußen wird man aber nicht zur Volkspartei – das sollte einem Politikwissenschaftler eigentlich klar sein.

Ich habe in dieser Woche bekanntlich eine etwas längere Kolumne hier an dieser Stelle veröffentlicht, die sich mit die Manipulation der Bürger durch ARD und ZDF befasste. Dort habe ich glasklar belegen können, dass unsere Standpunkte – insbesondere im Bereich des Migrationsthemas – keineswegs weiter „rechts“ sind, als es die der CDU waren, bevor Merkel Kanzlerin wurde. Merkel höchstpersönlich sagte – neben ihren bekannten Zitaten zum Thema „Begrenzung und Steuerung der Zuwanderung“ – im Jahr 2000 beispielsweise folgendes:

„Dass die multikulturelle Gesellschaft keine lebensfähige Form des Zusammenlebens ist, und das glaube ich auch.“

Selbst 2010 erklärte sie noch Multikulti für „gescheitert, absolut gescheitert.“

https://www.welt.de/…/Merkel-erklaert-Multikulti-fuer-gesch…

Was aber seitdem in Deutschland mit und durch die veröffentlichte Meinung an betreutem Denken etabliert wurde in Sachen Migration, das spottet jeder Beschreibung.

Zum betreuten Denken gehören aber immer zwei: Einer, der das Denken betreut – und einer, der sich beim Denken betreuen lässt.

Und genau hier ist der Unterschied zwischen den alten und den neuen Bundesländern: Die Menschen in den neuen Bundesländern haben vielfach selbst noch persönliche, zum Teil sogar sehr schlimme Erfahrungen mit Unfreiheit auf vielen Ebenen gemacht, eben auch mit Unfreiheit in Sachen Meinungsbildung und -äußerung.

Sie haben sich deshalb ihren kritischen Blick auf die Realität bewahrt und bilden sich ihre Meinung zumeist lieber selbst, anstatt dies irgendwelchen Medienleuten zu überlassen.

Und noch etwas anderes haben sie erkannt: Der Zustand vieler westdeutscher Innenstädte und bunten Problembezirke, insbesondere in den Großstädten, erscheint ihnen keineswegs erstrebenswert. Sie wollen nicht eines Tages durch ihre Orte gehen und nur noch vereinzelt unsere schöne deutsche Sprache hören.

Dieser Wunsch ist auch völlig legitim und wird in keinem anderen der 193 Länder weltweit als „rechts“ diffamiert. Es ist das ganz normale Bedürfnis, seine Heimat so lebenswert für die eigenen Kinder und Kindeskinder zu erhalten, wie man sie schätzt – und wie man sie selber von den Vorfahren überantwortet bekommen hat.

Unsere konservative, patriotische und freiheitliche Bürgerpartei ist die einzige, die dieses eminent wichtige Anliegen der Menschen nicht nur wahrnimmt, sondern auch zu einem zentralen Programmpunkt der eigenen Arbeit gemacht hat.

Genau deshalb sind wir für die Menschen in den östlichen Bundesländern glaubwürdig – und eine CDU, die der Kanzlerdarstellerin nach der illegalen Grenzöffnung im Jahr 2015 über 10 Minuten mit Standing Ovations huldigte, ist es eben nicht mehr.

Zeit für eine Partei in der Mitte der Gesellschaft, die glaubwürdig ist. Zeit für die #AfD.

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