Ist der Robert noch ganz bei Trost? „Migranten aus Griechenland holen“: Heftige Kritik an Habecks Forderung

1622

Nach der Forderung von Robert Habeck (Grüne), tausende Migranten – zuerst die Kinder – aus den griechischen Lagern nach Deutschland zu holen, erntet der Ober-Grüne heftige Kritik von anderen Parteien, aber auch Verständnis und Zuspruch, das kommt vor allem von SPD-Politikern.

[…] Die neue SPD-Chefin Saskia Esken hat Verständnis für den Vorstoß des Grünen-Chefs Robert Habeck gezeigt, Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland zu holen. „Ich finde die Verhältnisse in den Flüchtlingslagern in Griechenland auch beschämend“, sagte Esken der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). „Da ist die Europäische Union als Ganzes ebenso wie die Mitgliedsstaaten gefordert, allen voran Deutschland als starke Wirtschaftsnation und Gesellschaft“, sagte die SPD-Vorsitzende. „Wir müssen die Situation vor Ort verbessern, aber auch die Aufnahme von geflüchteten Menschen in anderen Mitgliedsstaaten ermöglichen, und natürlich müssen Kinder gemeinsam mit ihren Familien ein besonderes Augenmerk erhalten“, sagte die SPD-Politikerin. […]

[…] Der niedersächsischen SPD-Innenminister Pistorius sagte der Welt: „Wenn alle immer warten, dass alle mitmachen, macht am Ende keiner was.“ Es gehe darum, als Zeichen der Humanität „nicht Tausende, aber einige Hundert“ Kinder nach Deutschland zu holen. Er habe mit seinen Amtskollegen in Berlin und Thüringen, Andreas Geisel und Georg Maier (beide SPD), die ebenfalls zur Aufnahme von Migranten bereit seien, dazu einen schriftlichen Vorstoß bei Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gemacht. Bislang hätten sie keine Antwort erhalten. […]

Ist der Robert Habeck noch ganz bei Trost? Hat Deutschland nicht bereits genug „Humanität“ gezeigt und irgendwann muss auch mal Schluss sein? Noch gibt es Stimmen der Vernunft:

[…] Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries mahnte in der Welt, unter keinen Umständen zuzulassen, „dass erneut Fehlanreize geschaffen werden, die neue Migrationswellen nach Deutschland auslösen“ – „Deutschland habe viel Humanität und Hilfsbereitschaft praktiziert und „streckenweise über 40 Prozent aller Flüchtlinge in Europa aufgenommen“ – „Das Gebot der Stunde ist unverändert nicht mehr Migration, sondern weniger Migration.“

FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg sagte der Zeitung, eine „PR-Aktion kurz vor Weihnachten hilft nicht, das Fluchtproblem verantwortungsvoll zu lösen“.

Markus Frohnmaier, entwicklungspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, warf Habeck vor, sein Vorschlag provoziere „eine Wiederholung des Migrantenansturms von 2015“. Signal einer solchen Politik wäre, „dass man es als Migrant nur nach Griechenland schaffen“ müsse, um in den deutschen Sozialstaat geholt zu werden. […]

Fehlanreize, neue Migrationswellen – da kann man nur zustimmen, Migranten, die bereits auf den gepackten Koffern sitzen, könnten diese Abholaktion aus griechischen Lagern als Animierung verstehen und veranlassen, weiterhin Kinder als Vorhut auf die Route zu schicken in der Hoffnung, den bequemen Familiennachzug zu ermöglichen und die ganze Sippe dem „Ankerkind“ folgen kann.

Solche Abholaktion würde nur zu weiterer Migration auf den griechischen Inseln führen, um dann wiederum die nächste Abholaktion wegen der schlechten Bedingungen in den Lagern zu starten. Wo soll das hinführen?

0 0 Bewertungen
Artikel Bewertung
Folgt Politikstube auch auf: Telegram

12 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments