IfW-Präsident: Euro für Deutschland nicht „alternativlos“

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Der neue Co-Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Stefan Kooths, fordert die neue Bundesregierung zu einer rigorosen Maßnahme auf. Die Regierung müsse klarmachen, „dass der Euro für Deutschland nicht alternativlos ist“, sagte Kooths dem „Handelsblatt“.

Der Ökonom, der einer von zwei Interimspräsidenten des IfW ist, befürchtet andernfalls deutliche Preissteigerungen und fundamentale Schäden für die europäische Wirtschaft. Als Auslöser dafür sieht Kooths die schwindende Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgrund der hohen Staatsverschuldung vieler Euro-Länder, die seit Jahren auf niedrige Zinsen setzt. „Ohne stabile Staatsfinanzen kommt die Geldpolitik immer wieder in die Lage, Dinge zu tun, die sie mit Blick auf die Währungsstabilität nicht tun sollte“, so Kooths.

So drohe das Abdriften in ein Inflationsregime. Die jüngste Entscheidung der EZB „macht leider wenig Hoffnung“. Ein freiwilliger Austritt eines Landes aus dem Euro-Raum ist in den Verträgen nicht vorgesehen. Kooths aber dringt darauf, daran etwas zu ändern. „Wenn hochverschuldete Staaten wissen, ein Land wie Deutschland schaut nicht ewig zu, dass die Notenbank den Rausputzer spielen soll, würde sie das fiskalisch disziplinieren“, sagte er.

Quelle: Epoch Times

Politikstube: Die Einführung des Euros war wohl ein großer Fehler in der Geschichte der BRD? Damals war eine eindeutige Mehrheit der Deutschen gegen dessen Einführung, auch zahlreiche Ökonomen warnten davor, mit Argumenten, die sich mittlerweile weitestgehend als richtig erwiesen haben. Es wurde u.a. Befürchtungen laut, dass einige Länder nicht wettbewerbsfähig genug wären und dadurch Transferzahlungen nötig werden würden, exakt dies geschieht seit vielen Jahren. Hoheit über die eigene Währung verloren und in eine Transferunion gezwungen, eigentlich kann es nur heißen, raus aus dem Euro.

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