„Ich weiß, wohin das führt“: Ich bin Muslim und will keine Muezzin-Rufe

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Symbolbild

Die Stadt Köln hat ein Modellprojekt gestartet, durch das Moscheegemeinden künftig ihre Gläubigen zum Freitagsgebet rufen können. Für die Oberbürgermeisterin steht fest: „Wenn wir in unserer Stadt neben dem Kirchengeläut auch den Ruf des Muezzins hören, zeigt das, daß in Köln Vielfalt geschätzt und gelebt wird“. Gegenüber dem Deutschlandfunk verteidigte Reker das Modelprojekt: „Wenn der Muezzin einmal in der Woche am wichtigsten Tag, am Tag des Freitagsgebet die Gläubigen aufrufen, in die Moschee zu kommen, dann sei das auch für diejenigen, die sich gestört fühlten, durchaus hinnehmbar und keine überbordende Belastung“.

Dass die Muezzins in Köln künftig zum Freitagsgebet rufen und die Stadt beschallen können, hat nicht nur eine Debatte bundesweit ausgelöst, auch Muslime sehen diesen Vorstoß kritisch, wie Ahmad Mansour:

Sollen in deutschen Städten Muezzine zum Gebet rufen dürfen? Ich bin Muslim und sage trotzdem: Nein! Doch anstatt über derlei Dinge zu diskutieren, sollte Deutschland besser eine viel grundsätzlichere Frage in seinem Umgang mit dem Islam für sich beantworten.

Für viele von ihnen, insbesondere aus dem Umfeld des politischen Islams, bedeutet jede Aktion, welche zu mehr Sichtbarkeit ihres geltenden Islam-Verständnisses in der Öffentlichkeit führt, einen Sieg. Dieses Islamverständnis fordert für sich und seine Anhänger einen Exklusivitätsanspruch und besitzt Anspruchsmentalität. Ihnen geht es wenig um Gleichberechtigung oder Toleranz der Religionen und um deren Co-Existenz, sondern ausschließlich um mehr Sichtbarkeit, mehr Macht und mehr Unterwanderungsmöglichkeiten.

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