Heimaturlaub geht aber? Merkel lehnt Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat ab – zu „dramatisch“ dort

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Angela Merkel scheint gut informiert zu sein, um die Lage in Syrien beurteilen zu können? War Merkel bereits vor Ort, um die Situation einzuschätzen und die Gefahr zu erkennen? Rund 600.000 Syrer kehrten aus freien Stücken bereits in ihre Heimat zurück, aber denen, die in Deutschland bei Vollversorgung gelandet sind, ist das nach Auffassung Merkels nicht zuzumuten, die Lage sei zu dramatisch. Hingegen ist es völlig in Ordnung, wenn Syrer für Urlaubszwecke in das Verfolgungsland zurückreisen. Merkel: „Ich kann mir schwierige familiäre Situationen vorstellen, in denen eine Rückkehr für einige Tage verständlich ist.“

Verständlich ist das nicht, wer aus einem Land wegen politischer Verfolgung flüchtet, kann dort nicht zurückkehren, ohne damit zu rechnen, dass eine Gefahr an Leib und Leben droht. Diese kurzzeitigen Heimkehrer sind entweder suizidal oder  ihnen drohen keine Repressalien, sodass keine Schutzbedürftigkeit vorliegt und es sich tatsächlich um Wirtschaftsflüchtlinge bzw. Neusiedler handelt.

Und was Syrien betrifft: Aleppo ist befreit, allerdings stehen Aufräumungsarbeiten an, da muss man – wie nach 1945 in Deutschland – die Ärmel hochkrempeln und anpacken. Aber offenbar ist das für die in Deutschland anwesenden syrischen Männer nicht zumutbar? Oder können  „Syrer“ gar nicht nach Syrien zurückkehren, weil sie gar keine „Syrer“ sind, mit falschen Papieren sich als „Syrer“ ausgegeben haben, quasi Asylbetrüger?

Zeit Online vom 27.08.2017:

Forderungen, wonach syrische Flüchtlinge schon in ihre Heimat zurückkehren sollten, lehnte Merkel ab. „Ich weiß, dass aus den Nachbarländern schon Menschen zurückkehren – sogar nach Aleppo. Aber insgesamt ist die Situation in Syrien noch dramatisch.“

Eine kurzzeitige Rückkehr in die Heimatländer hält die Kanzlerin unter besonderen Umständen aber für möglich – allerdings nicht, um dort Urlaub zu machen. „Geschieht dies dennoch, kann es Anlass sein, die Asylentscheidung noch einmal zu überprüfen“, sagte sie. Aber: „Ich kann mir schwierige familiäre Situationen vorstellen, in denen eine Rückkehr für einige Tage verständlich ist.“
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