Hamburger Integrationsprojekt: Gehirnwäsche für deutsche Schüler

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Gehirnwäsche für Schüler: Das Hamburger Projekt „OpenEyesOpenHeart“ will Vorurteile abbauen und vermittelt den Kontakt zwischen Flüchtlingen und Schülern in Deutschland. Wie „Die Welt“ berichtet, wollte die Projektleiterin Lena Lührmann bei einem Vortrag an einer 10. Klasse in Hamburg von den Schülern wissen, welche Vorurteile gegenüber Flüchtlingen sie kennen. Eine Schülerin sagte: „Sie nehmen Deutschen die Jobs weg.“ Ein anderer: „Sie klauen.“ Und viele haben doch Smartphones, wie können die sich die überhaupt leisten? Statt auf die Aussagen einzugehen, antwortet Lührmann mit einer Gegenfrage:   „Wenn ihr fliehen müsstet und nur 40 Sekunden Zeit hättet, was packt ihr in eine Plastiktüte?“ Die meisten Schüler waren sich einig:  Papiere, Geld und das Smartphone. Wie sonst sollen die Menschen sich auf der Flucht durch die Türkei, Griechenland und halb Europa navigieren? Wie mit ihren Familien im Kriegsgebiet in Kontakt bleiben? Das Smartphone als Lebensretter, nicht als Luxusgegenstand. Lührmann: „Ihr sollt die Menschen, von denen ihr sonst nur in den Medien hört, live erleben. Und euch eure eigene Meinung bilden.“

Das 40 Sekunden-Szenario sind realitätsfern. Die Flucht der meisten jungen Männer, aber auch Familien, ist geplant und zieht sich über Tage, Wochen oder Monate hin. Die Schüler haben aus ihrer Sicht die richtigen Antworten gegeben: Papiere, Geld und Smartphone. Im Gegensatz zu „Flüchtlingen“, da übersteht nur das Handy die Reise durch mehrere sichere Länder, aber von Papieren und Geld fehlt jede Spur.

Kinder sind sehr leicht zu beeinflussen und können noch nicht den Durchblick haben, können sich gegen ideologisch Verblendete nicht wehren, bei Erwachsenen wäre die Projektleiterin auf erheblichen Widerstand gestoßen und mit Fragen überhäuft worden: Vor was genau muss man nochmal durch halb Europa fliehen? Ist Deutschland wirklich das einzige sichere Land in Europa? Warum eigentlich Deutschland? Warum lässt man seine Familie zurück und reist als „Flüchtling“ um die halbe Welt? Warum vernichten „Flüchtlinge“ ihre Papiere?

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