Häfen dicht: Migrantenkutter „Alan Kurdi“ steckt auf Mittelmeer fest

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Seit Ende März 2020 ist der Bundesregierung und den Organisationen für den Fähr- Abholdienst vor der libyschen Küste bekannt, dass Italien, Malta und auch andere Anrainer-Länder am Mittelmeer keine Rettungsschiffe wegen der Corona-Pandemie mehr einlaufen lassen. Trotz dieser Information begab sich die „Alan Kurdi“ auf Suchmission ins Mittelmeer und sammelte 150 Migranten auf, nun brauchen die Gäste an Bord dringend einen sicheren Hafen und die Bundesregierung sucht wie immer nach einer Lösung.

[…] Während der Corona-Krise sollen keine privaten Rettungsschiffe mehr auslaufen, um im Mittelmeer Flüchtlinge aus Seenot zu retten. Die Bundesregierung hat nach Angaben eines Sprechers bereits Ende März aus Rom die Information erhalten, dass Seenotretter aufgrund der Corona-Pandemie derzeit keine Häfen in Italien mehr ansteuern könnten. Die Bundesregierung habe Organisationen, die Schiffe unter deutscher Flagge betreiben, entsprechend informiert. Auch die anderen Anrainer-Länder am Mittelmeer lassen demnach keine Rettungsschiffe mehr einlaufen.

Das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ von der deutschen Organisation „Sea Eye“ lief am Montag trotz der Corona-Krise aus und rettete rund 150 Menschen. Die Regensburger Hilfsorganisation appellierte anschließend an die Bundesregierung, für die Geretteten Verantwortung zu übernehmen. Der Sprecher sagte dazu, die Bundesregierung sei derzeit mit allen Beteiligten im Gespräch, um eine Lösung zu finden. […] Mehr auf tagesschau.de (Archiv)

Der Migrantenkutter fährt unter deutscher Flagge, damit scheint Deutschland verantwortlich zu sein und hat die berüchtigte A.sch-Karte gezogen, andererseits haben die Schlepperhelfer fahrlässig und ignorant gehandelt und sollten für ihre Passagiere in die Pflicht genommen werden, also jenes Pflichtgefühl, dass den Europäern stets suggeriert wird, wenn es um die Aufnahme von Bootsmigranten geht.

Falls die erhoffte Lösung nicht schnell genug kommt, dann sollte die Crew der „Alan Kurdi“ die gemeinsame Zeit mit ihren Gästen am Bord genießen, könnte eventuell hilf- und lehrreich sein. Und für die Zukunft kann man nur hoffen, dass der Shuttle-Service gestoppt und den NGOs endlich einen Riegel vorgeschoben wird.

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