Gruppenbild mit Mann: Die „Spitzen“ unseres Staates

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Dieser Mann und die fünf Frauen bekleiden das zweithöchste Staatsamt in Deutschland: Das Bundestagspräsidium. Ein Bild kommt selten alleine. Zunächst eigentlich stehen sie etwas unbeholfen da; nur die Dame ganz rechts, die ein Kleid gewählt hat, das man üblicherweise bei Ballerinas zu sehen erwartet. Oder wurde das Kommunionskleid aufgebügelt?

Insgesamt wirkt die Garderobe zusammengewürfelt. Ist es das Jahrestreffen der Vertreterinnenversammlung der Heizdeckenindustrie mit ihrem Vorstandsvorsitzenden? Der Elternbeirat der Grundschule von Kleinkleckersdorf mit dem Schulamtsleiter der Landeshauptstadt? Der Herr trägt Krawatte. Dafür sollten wir ihm Beifall zollen. Nicht weil sie schön ist. Sondern weil sie signalisiert: Ich ehre das Volk, dessen parlamentarische Vertretung auch mir anvertraut ist. Kleidung spricht eine Sprache. Die Damen sprechen zu uns etwa wie folgt: „Ihr seid mir so was von egal, Plebs. Ich bin oben, und für euch werfe ich mich schon gleich gar nicht in Schale.“ Eine Dame kommt ganz in schwarz. Sie ist streng; sie wirkt wie eine Anarchistin aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs.

Eine vortreffliche Analyse von Roland Tichy

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