Deutschland verändert sich drastisch, da stören alte Traditionen wie Weihnachtsmarkt oder der Begleiter bzw. die rechte Hand des Nikolaus, dann besser gleich abschaffen. Nun steht der böse Knecht Ruprecht im Fokus, denn er soll unartige Kinder bestrafen und sie zu Frömmigkeit und Fleiß ermahnen, und deshalb soll es ihm nun an den Kragen gehen, denn das unfeine bis rotzfreche Verhalten von Kindern darf keine negativen Folgen haben, also kein Druck aufbauen und besser in Watte packen.
[…] Josefine Paul, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Düsseldorfer Landtag und Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik, macht sich für ein Ende der Tradition des bösen Knecht Ruprechts stark. „Knecht Ruprecht ist nicht mehr zeitgemäß. Er passt nicht mehr in das heutige Bild der Kindererziehung“, sagte Paul der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag). Kinder sollten keine Angst haben am Nikolaustag – das sei eine schöne Tradition, auf die man sich freuen sollte, sagte die Grünen-Politikerin. „Kindern sollte man grundsätzlich nie drohen. Darunter fällt auch die Drohung mit Knecht Ruprecht (Wenn du nicht artig warst …), die man nicht aussprechen sollte“, erläuterte Paul, die sich auch im Kinderschutzbund engagiert. Kinder dürften auch mal frech sein und sich ausprobieren. Sie bräuchten Nächstenliebe und keinen Druck. Kinder hätten ein Grundrecht auf gewaltfreie Erziehung, und dazu zähle auch psychische Gewalt. Traditionen seien aber grundsätzlich etwas Schönes und Verbindendes, betonte sie. „Vielleicht kann Knecht Ruprecht auch besser beim Tragen der Süßigkeiten helfen, anstatt mit der Rute zu drohen“, so Paul. […]