Grüne Verbotspartei fordert SUV-Obergrenze für deutsche Städte

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Nach dem tragischen Unfall mit vier getöteten Passanten in Berlin fordern die Grünen eine bundesweite Gesetzesregelung, um große Geländewagen (SUV) aus deutschen Innenstädten zu verbannen. „Wir brauchen eine Obergrenze für große SUV in den Innenstädten“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, dem „Tagesspiegel“ (Montagausgabe). „Am besten wäre eine bundesrechtliche Regelung, die es Kommunen erlaubt, bestimmte Größenbegrenzungen zu erlassen.“

In diesem Jahr werden nach Branchenschätzungen erstmals über eine Million der geländegängigen Limousinen, sogenannten Sport Utility Vehicle (SUV), in Deutschland neu zugelassen und der Marktanteil wird auf rund ein Drittel steigen. Krischer, Verkehrs- und Umweltexperte seiner Fraktion, betonte: „Die Autos brauchen immer breitere Parkplätze in Städten, wo der Raum immer knapper wird. Sie sind eine Gefahr gerade für Fußgänger und Radfahrer“. Es brauche dringend eine Debatte, „wie groß die Autos denn noch werden sollen, die in unseren Innenstädten rumfahren, zum Beispiel die Q8-Modelle von Audi oder die X-7-Modelle von BMW.“

Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, forderte im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ rasch umsetzbare Maßnahmen gegen SUV: Entweder eine City-Maut, die die Einfahrt in Städte für große, schwere Wagen sehr teuer mache – oder aber ein Parkverbot beziehungsweise deutlich erhöhte SUV-Parkgebühren in Städten. Auf Vorwürfe, es sei pietätlos, jetzt nach einem Unfall mit vier Toten so eine Debatte loszubrechen, entgegnet Resch: „Es ist pietätlos von der Automobilindustrie, solche Fahrzeuge weiter zu bewerben und zu verkaufen.“

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