Gerald Grosz: Schwarzfahren ist rassistisch!

1780

Halleluja, die Welt wartete sehnsüchtigst darauf. Nein, nicht auf das Ende von Corona, oder die Rückgabe unserer vollständigen Freiheit. Auch nicht auf Vollbeschäftigung, das Überwinden der Wirtschaftskrise, die Rettung der Erde vor den Klimasektierern oder die Erlösung vom „Einzelfall“. Weit gefehlt, denn in Zeiten wie diesen muss man einfach andere, lebensnotwendigere Prioritäten setzten. Dieser diskriminierende Ausdruck „Schwarzfahren“ wird endlich verboten. Die Sprach-Stasi, der linke Politruk der politischen Korrektheit hat in diesem Wort eine verpönte, rassistische, ja fast rechtsextreme Konnotation entdeckt. Das Wort „schwarz“ muss daher auf dem Scheiterhaufen der Vokabularinquisition brennen wie Stroh, so die eifrigen Gärtnermeister von blühenden Orchideenthemen. Und wie auf Bestellung haben die Verkehrsbetriebe des roten München, wie jene des roten Wien, umgehend darauf reagiert und das Wort „Schwarzfahren“ sinnigerweise auf die schwarze Liste der pfui gack Ausdrücke des 21. Jahrhunderts gesetzt. In Zukunft heißen die einstigen Schwarzfahrer in Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen „fahrscheinlose, geschlechts-, pigment und geldlose BenützerInnen von TransportmittelInnen, also kurz Weißfahrerinnen“. Denn aus schwarz wird weiß, so einfach ist die Welt. Wie die SozialistInnen und GrünInnen, also der politische Arm der ideologisch motivierten Sprachwandler und Wahrheitsverdreher, dem terroristischen „schwarzen Block“ der Antifa künftig beibringen, dass sie sich ausgerechnet aus rassistischen Gründen dringend umlackieren müssen, dass sie in Zukunft also aus kümmerlichen „anarchistischen Buntstiften mit Gewalthintergrund“ bestehen, bleibt abzuwarten. Aus Schwarzgeld wird Spielgeld, die Steuerhinterzieher wird’s freuen, denn für Monopoly Scheine gibt’s keine Steuernachzahlung mehr. Aus den bisher bekannten und beliebten Schwarzarbeitern werden einfach „biermaskuline, geruchsintensive, nicht menstruierende männliche Regenbogenarbeiter süd-östlicher Herkunft“. Den Sportverbänden asiatischer Kampfsportarten wird der schwarze Gürtel entrissen und durch einen maximalpigmentierten Wollstrick ersetzt. Hauptsache nicht schwarz. Beim Schießen trifft man nicht mehr ins Schwarze, sondern einfach ins Leere, denn der als schwarz titulierte Kreis könnte ja als Aufforderung verstanden werden, auf die Stammgäste von Solarien ein Attentat zu verüben. Und auch die Historie muss dran glauben. Aus Mussolinis „Schwarzhemden“, also den italienischen Faschisten, werden Rothemden, denn der Weg vom nationalen Sozialismus zu internationalen Sozialisten ist bekanntlich ohnedies ein sehr kleiner. Und beide haben übrigens was gemein: Als erster muss immer die Wahrheit daran glauben, dann wird die Sprache ideologisch angepasst, dann wird die Meinungsfreiheit geraubt und am Ende die persönliche.

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