Geld, was sonst? Herero und Nama verklagen Deutschland wegen Völkermord

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Die haben sich aber reichlich Zeit gelassen: Mehr als 100 Jahre nach Ende der deutschen Kolonialherrschaft im heutigen Namibia verklagen zwei Volksgruppen die Bundesregierung für den Völkermord an 75.000 Herero und Nama. Sie fordern finanzielle Entschädigung für die Massaker in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, wie aus der von Vertretern beider Stammesgruppen in New York eingereichten Klage hervorgeht. Experten gehen davon aus (also man weiß es nicht genau), dass die deutsche Truppen damals rund 65.000 von 80.000 Menschen vom Volk der Herero und mindestens 10.000 von 20.000 Nama töteten. In der Klageschrift ist von mehr als 100.000 Todesopfern die Rede. Dokumentiert ist der sogenannte Vernichtungsbefehl des damaligen Befehlshabers Lothar von Trotha (1848-1920). Weiter auf Focus Online

Politikstube: Worum geht es den Vertretern der Nama und Herero? Um Gerechtigkeit?  Nennen wir das Kind doch bei Namen: Man will Geld, um den Völkermord geht es gar nicht. Das Ganze liegt mehr als 110 Jahre zurück, Täter und alle direkten Angehörigen der Opfer dürften lange tot sein und alle Nachkommen kann man nicht logisch als direkte Opfer betrachten. Irritierend ist aber, dass die Klage vor die US-amerikanische Gerichtsbarkeit gebracht wird, die hinlänglich bekannt dafür ist, exorbitante Schadensersatzzahlungen zu verhängen. Dass Deutschland Namibia seit dem viel Entwicklungshilfe gezahlt hat, interessiert da auch nicht mehr, solange mehr Geld zu bekommen ist.

Wundern darf man sich auch nicht über die Naivität der deutschen Politiker, die offensichtlich dachten, mit Bekennung zum „Völkermord“ und „Entschuldigung“ wäre die Sache erledigt, mit diesem Schuldeingeständnis weckt man selbstverständlich Begehrlichkeiten.

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