Die NGO-Schiffe im Mittelmeer sind sicherlich nicht glücklich darüber, dass die libysche Küstenwache rund 280 Goldstücke wieder ans nordafrikanische Festland zurückbrachte und für die meisten Illegalen nun die Abschiebehaft vorgesehen ist. Für hunderte illegale Migranten sind der Traum von Europa und die Einwanderung in die Sozialsysteme erst einmal geplatzt, die Überfahrtgebühren haben sich in Luft aufgelöst und die Rückkehr in die Heimat droht. Das ist das richtige Signal an die illegalen Migranten, dass das Schleusergeld für ein Schlauchbootplatz sich zu einer Fehlinvestition entwickeln kann und nach der „Rettung“ die Reise in die Heimat droht. Sollten immer mehr „Migrantenboote“ von der libyschen Küstenwache abgefangen und die Bootsinsassen wieder an den Ursprungshafen zurückgebracht werden, könnte das die Existenzgrundlage der NGOs ins Wanken bringen.
[…] Vor der Küste Libyens sind rund 280 afrikanische Bootsflüchtlinge gerettet worden. Libyschen Behörden zufolge brachten Einheiten der Küstenwache die zumeist aus Ländern südlich der Sahara stammenden Menschen wieder zurück ans Festland. Dort seien sie medizinisch betreut sowie mit Wasser und Essen versorgt worden. Für die meisten sei Abschiebehaft vorgesehen.
Morgen berät die italienische Regierung in Rom mit Hilfsorganisationen über einen Verhaltenskodex für Einsätze im Mittelmeer. Darin soll unter anderem vorgesehen sein, dass NGOs nicht mehr bis in libysche Gewässer fahren dürfen. Unklar ist, ob sie den Kodex unterschreiben. Kritiker werfen den Hilfsorganisationen vor, mit ihren Einsätzen die Tätigkeit von Schleusern zu befördern. Italien hatte zuletzt mit der Schließung seiner Häfen für Rettungsschiffe gedroht. […] Quelle: Deutschlandfunk