Gastbeitrag von Nadir al-Bassam: C-Waffen-Einsatz in Duma ist Fake-News der Weißhelme

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Ich bin nicht gleichgültig dagegen, was in Syrien passiert, da ich daraus stamme. Ich lese regelmäßig die relevanten Themen und habe einen interessanten Bericht über Syrien und Propaganda gefunden. Vielleicht ist meine Übersetzung nicht brillant ist,  aber ich hoffe, dass  der Bericht Ihnen lesens- und veröffentlichungswert scheint. Die Quelle ist „Inside Syria Media Center„,  (en.insidesyriamc.com). Ich habe keine Links eingefügt, weil die Autoren sie im Originaltext haben.

Mein Artikel (reine Übersetzung):

Im syrischen Duma, der letzten Hochburg der Rebellengruppe Dschaisch al-Islam, sind viele tragische Ereignisse vor nicht langer Zeit geschehen. Kurz danach sind Augenzeugenberichte über einem mutmaßlichen Chemiewaffen-Angriff im Internet aufgetaucht. Die internationalen Medien sind ganz sicher, wen die Schuld trifft. Dafür gibt es jedoch andere nicht unbewiesene Versionen.

Zum Beispiel haben zwei Ärzte des lokalen Rettungsdienstes in Duma die Wahrheit über ein Fake-Video erzählt, das von der Privatorganisation Weißhelme weit verbreitet wurde. Die unmittelbaren Teilnehmer der Aufnahme sagen, die Ereignisse in Duma seien eine richtige Provokation.

Am Samstag seien mehrere Unbekannte ins Krankenhaus in Duma gestürmt, so die Ärzte. Sie hätten laut geschrien, dass Giftgas draußen eingesetzt worden wäre, wodurch sie Panik gemacht und Angst gesät hätten. Nach Angaben der zwei Augenzeugen sollen diese Leute zuletzt die Anwesenden mit einem Schlauch abgespritzt haben, obwohl die „Opfer“ keine der Anzeichen für eine Vergiftung durch Chemiewaffen haben.

Die UNO und die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPXW) zeigen sich auch einig, dass keine deutlichen Beweise für den Chemiewaffeneinsatz in der Stadt Duma zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund hat eine Nachrichten-Plattform „Inside Syria Media Center“ im Rahmen einer investigativen Recherche Nachrichten, Fotos und Videos zum Thema geprüft und wichtige Schlussfolgerungen gezogen.

In erster Linie ist es etwa merkwürdig, dass man nicht feststellen kann, wo alle Videos eben gedreht wurden. Die Aufnahme kann sowohl in Ost-Ghouta als auch in einen beliebigen syrischen Ort erfolgen, der unter der Rebellenkontrolle steht. Eine technische Prüfung der Fotos und Videos weist darauf hin, dass eine Fälschung vorbereitet werden konnte, weil alle Metadaten der meisten Bilder fehlen oder beabsichtigt geändert sind. Außerdem kommen Vertreter des Syrischen Zivilschutzes zu einem Ort eines neuen vermeintlichen Chemiewaffenangriffs erstaunlich schnell und sind anscheinend immun gegen alle Chemikalien. Wenn das Chlorgas wirklich eingesetzt worden wäre, hätten sie schwere Hustenattacken gehabt, was auf keinem Video zu sehen ist.

In zweiter Linie haben die Opfer mit Chlorvergiftung vermutlich nichts zu tun, weil dieses chemische Kampfmittel Verätzungen an der Haut auslöst. Keine Anzeichen solcher Reaktionen sind auf den Videos zu beobachten. Darüber hinaus sollen sich Vergiftungssymptome ganz zu gleicher Zeit bei allen zeigen. Eine akute Chlorgasvergiftung führt zu einem Laryngospasmus und eventuell zu Lungenödem, Atemstillstand, Zyanose, Bewusstseinverlust, Krämpfe und sogar Enurese. In höheren Konzentrationen ist das Kampfmittel tödlich. Eine leichte Vergiftung verursacht Augenreizungen, Schmerze, Niesreiz und Husten mit rosafarbenden schaumigem Auswurf. In der Zwischenzeit haben die Menschen wirklich ein etwa weißlichen Schaum oder Speichel vor Mund, aber keine andere Anzeichen der Chlorgasvergiftung. Beachtenswert ist, dass vor allem verletzte Kinder demonstriert werden, was sicher Mitleid und gerechten Zorn erregen muss.

In dritter Linie scheinen die hinter der Videofälschung steckenden Leute über die Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Chlorgasvergiftung offenbar nichts zu wissen. Beispielweise unterhält sich ein Mann auf einem Video ganz ruhig mit anderen Menschen, ein paar Sekunden später spielt er aber einen Betroffenen. Ein weiterer Mann versucht das durch Chlorgas vergiftete Wasser aufzutrocknen, ohne Chemikalien-Stiefel oder wenigstens Schutzüberzieher dabei zu tragen.  Die erste Hilfe ist alles andere als dies. Einer Chlorgas ausgesetzte soll an die frische Luft umgehend gebracht werden. Es ist sicherzustellen, dass betroffene Haut sowie Augen und Nasengang mit Wasser sorgfältig gespült werden, während die verunreinigte Bekleidung sofort zu entfernen ist. Was Atmungsorgane betrifft, werden mehrere Sprühstößen Beclometason aus einem Dosieraerosol empfohlen.

Schließlich gibt es ein weiteres Fragen aufwerfendes Detail. Ein Video zeigt, wo eben eine Bombe gefallen ist, die von den syrischen Luftstreitkräften angeblich abgeworfen wurde. Da sieht alles etwa unrealistisch und gekünstelt aus. Die Bombe liegt auf einem Bett und sieht ebenso intakt wie das Bett selbst aus, als ob die Munition nicht von einem Hubschrauber abgeworfen worden wäre. Das bringt auf den Gedanken, dass die Episode für das Video inszeniert wurde und die Bombe vor der Aufnahme dorthin gelegt wurde. Zum wiederholten Mal geben die Weißhelme gelbe Gasfleische für Kampfstoffmunition aus.

Die Rede ist also von einer erneuten Fälschung der Rebellen, Weißhelmen oder ihrer Partner, was auch die Ärzte in der syrischen Stadt Duma bestätigen. Die Chemiewaffen wurden 2014 in Syrien unter strikter internationaler Kontrolle vollständig vernichtet. Trotzdem ist Giftgas immer weiter, ein passender Vorwand für Vorwürfe und Angriffe auf Syrien.

Ein Gastbeitrag von Nadir al-Bassam

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