Gastbeitrag: US-Angriff auf Assad-Truppen nicht zufällig

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Ein Gastbeitrag von Gertrud G. – Am 18. Mai 2017 hat die US-Koalition in Syrien einen Militär-Konvoi massiert bombardiert. Der Luftangriff ereignete sich nordwestlich des Ortes At-Tanf nahe der Grenze Syriens zum Iraq.

Der CETCOM-Sprecher Josh Jakes teilte mit, das Pentagon habe keine Information über Tote und Verletzte bei dem Luftangriff. (https://the-newspapers.com/2017/05/19/united-states-are-counting-the-dead-in-the-strike-by-syrian-government-forces) Bemerkenswert ist, dass die USA die syrischen Regierungstruppen schon mehrmals angegriffen hatten. Beispielweise während Barack Obamas Präsidentschaft ermöglichte der US-Luftangriff auf einem Stützpunkt der syrischen Armee bei Deir ez-Zor dem Islamischen Staat (IS), diesen Stützpunkt später zu erobern. Damals sei es ein versehentlicher Bombenangriff gewesen, so Washington. In diesem April schon bei der führenden Trump-Administration bombardierten US-Jets die Luftwaffenbasis al-Schairat. Die USA nannten die Attacke eine Antwort auf den Chemiewaffenangriff in Chan Scheichun.

Was war eigentlich die wahre Ursache für Aggression der internationalen US-Koalition nun dieses Mal? Einige syrische Militärexperten nehmen an, die US-Luftwaffe soll nicht so sehr ihre Partner geschützt, (http://www.centcom.mil/MEDIA/PRESS-RELEASES/Press-Release-View/Article/1186627/coalition-statement-on-at-tanf-garrison/ ) sondern vielmehr dem Vormarsch der Regierungstruppen nach Deir ez-Zor einen Riegel vorgeschoben haben. Eine Ursache dürfte darin bestehen, dass Syriens Militärführung sich auf einen großzügigen Militäreinsatz gegen IS-Terroristen vorbereitet. Für Damaskus ist eine Befreiung von der Stadt Deir ez-Zor und Wiedereroberung der gleichnamigen Provinz eine gute Möglichkeit, die größten Ölfelder unter seine Kontrolle wieder zu bringen. Dies wird die Wirtschaftslage im Land wesentlich verbessern. Gleichzeitig ist Deir ez-Zor ein leckerer Bissen auch für den Westen. Der hat kein Interesse daran, Syrien wieder aufzubauen, so werden die Koalitionskräfte weiter der Regierungstruppen in den Weg nach den Ölfeldern treten.

Die US-geführte Koalition bombardierte die Assad-Truppen ebenfalls während die Syrien-Friedensgespräche in Genf in vollem Gange waren. Diese Machtdemonstration dürfte darauf ausgerichtet werden, die ohnehin schwierigen Syrien-Verhandlungen maximal zu erschweren.

Die wiederholten Luftangriffe der Anti-IS-Koalition auf die Regierungstruppen sprechen dafür, dass Washington seine Politik der Doppelmoral bei der Beilegung vom Konflikt in Syrien nicht aufgibt. Man erinnert sich an eine US-Initiative, Deeskalationszonen in Syrien einzurichten, ihre Handlungen dortzulande zeigen aber das Gegenteil. Durch die Luftangriffe der Koalition werden die Menschen verletzt, die wirklich am Kampf gegen den IS beteiligt sind. Doch zeigt sich die Welt weder überrascht noch enttäuscht davon.

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