„Fremde in eigener Stadt“ – Türkei: Der Unmut über Flüchtlinge und Zuwanderer wächst

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Anscheinend stehen die Toleranz und Hilfsbereitschaft gegenüber Zuwanderern, Flüchtlingen und Arabern in der Türkei auf der Kippe und die Zumutbarkeitsgrenze ist nicht nur erreicht, sie scheint längst überschritten zu sein.  Bei den emotionalen Reaktionen könnte man Parallelen zu Deutschland ziehen: Stimmung in den Großstädten aufgeheizt und Überfremdungsängste.

[…] „Man glaubt gar nicht mehr, dass man in Istanbul ist“, schimpft eine türkische Einwohnerin der Metropole. Die Ausländerfeindlichkeit richtet sich gegen arabische Touristen, syrische Flüchtlinge und reiche Zuwanderer.

In einigen Städten an der türkischen Grenze zu Syrien leben inzwischen mehr Syrer als Türken. In der Grenzprovinz Hatay sei es inzwischen so weit, dass sich die Syrer als die Herren fühlten und die Türken aufforderten, die Gegend zu verlassen, behauptet der ehemalige Parlamentspräsident Hüsamettin Cindoruk.

Alteingesessene Istanbuler berichten, dass sie sich wie Fremde in der eigenen Stadt fühlen – wegen der Touristen, der vielen Wasserpfeifen-Cafés, und weil es in einigen Stadtteilen mehr arabische Ladenschilder gibt als türkische. […] Mehr auf Tagesspiegel (Artikel im Archiv)

In Deutschland werden Bürger in der rechten Ecke kategorisiert, wenn von Überfremdungsängste gesprochen wird oder die negativen Auswirkungen der Flüchtlings-Zuwanderungspolitik kritisiert werden. Offenbar scheint die Angst vor Überfremdung wohl eher in der Natur des Menschen zu liegen, denn am Beispiel der Türkei ist zu erkennen, dass selbst bei fast identischen Kulturen, Mentalitäten und einer Religion, eine Obergrenze der Belastbarkeit erreicht ist, und der einheimischen Bevölkerung bewusst wird, dass der Zustrom von Fremden problematische Seiten hat und der persönliche Alltag negativ beeinflusst wird.

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