Feldhausen: „Flüchtlinge“ stöhnen über Hitze im Wohncontainer

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Die erste Hitzewelle erreichte Deutschland, nach einer kleinen Pause folgen am Wochenende die nächsten heißen Tage, aber offenbar bekommen die hohen Temperaturen nicht jedem gut. In einem Wohncontainer in Feldhausen stöhnen „Flüchtlinge“ unter der Hitze, der Schweiß rinnt den Bewohnern der Unterkunft förmlich aus den Poren, die Luft in den Räumen ist unerträglich und entwickelt sich zum Treibhaus. Insbesondere ist eine türkische Familie betroffen, die seit fast eineinhalb Jahren in der Unterkunft lebt und deren Hoffnung auf eine Wohnung, sich noch nicht erfüllte. Also, welche Abhilfe könnte gegen die aufgeladene Hitze in Räumen infrage kommen? Vielleicht ein Ventilator, der nicht nur in südlichen Gefilden üblich ist? Statt Eigeninitiative zu entwickeln, kommt wie gewöhnlich das Jammern.

Westfalenpost berichtet:

Die Unterkunft am Liboriweg in Feldhausen ist der prallen Sonne ausgesetzt. Einen kühlen Raum gibt es nicht.  Das Thermometer schwankt im Aufenthaltsraum am Nachmittag zwischen 35 und 36 Grad. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei über 40 Prozent.

Besonders von der Hitze betroffen ist Familie Acar. Seit fast eineinhalb Jahren lebt die Familie, die ursprünglich aus der Türkei kommt, in den Containern. Auf ihr Schlafzimmer prallt den ganzen Tag die Sonne. Zwar sind die Rollos heruntergelassen, für einen kühlen Schlafraum sorgt das aber nicht. Auf rund 15 Quadratmetern stehen acht Betten nebeneinander. Hier schläft die ganze Familie, oder versucht es zumindest. „Es ist kaum möglich“, erzählt Dilan. Die 14-Jährige ist die älteste der sechs Geschwister. Ihr jüngster Bruder Youssuf ist gerade einmal ein halbes Jahr alt. „Er weint nachts die ganze Zeit, weil es zu warm ist“, erzählt sie. Ihre Mutter klagt über Kreislaufbeschwerden.

Während die ehrenamtlichen Helfer die Umstände als nicht zumutbar ansehen, auch deshalb, weil eine Familie mit einem kleinen Baby fast eineinhalb Jahre in den Containern wohnt, sieht die Stadtverwaltung hingegen keinen Handlungsbedarf, aber  schickt noch einmal die Johanniter zur Unterkunft, um die Flüchtlinge zu beraten, wie sie sich bei den Verhältnisse am besten verhalten sollten. „Das haben sie bisher offenbar nicht richtig gemacht“, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken. Natürlich stehe es jedem Bewohner der Unterkunft frei, sich von seinem „Taschengeld“ einen Ventilator zu kaufen und ins Zimmer zu stellen. „Im vergangen Jahr war es mindestens genau so heiß und es hat keine Beschwerde aus der Unterkunft gegeben“, ergänzt Pläsken.

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