Fährdienst trotz Corona: Migrantenkutter „Alan Kurdi“ wieder im Sucheinsatz

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Die NGO „Sea Eye“ gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass ihr Schiff „Alan Kurdi“ den spanischen Hafen verlassen hat und auf dem Weg in die libysche Such- und Rettungszone ist, die voraussichtlich am Wochenende erreicht wird. Hoffentlich kommt dem Migrantenkutter nicht die libysche Küstenwache in die Quere, die die „Seenotrettung“ übernimmt und somit die „Schiffbrüchigen“ das Ziel Europa nicht erreichen.

Ende März 2020 berichtete die FAZ, dass sich die italienische Regierung weigert, Schiffbrüchige überhaupt bei sich an Land gehen zu lassen, auch wenn andere EU-Mitgliedsstaaten die Aufnahme signalisieren.

Die Ausschiffung der Passagiere dürfte noch spannend werden, sollte tatsächlich Italien die Anlandung des Migrantenkutters wegen Corona verweigern, könnte eventuell Malta als „sicherer Hafen“ einspringen, alternativ kommen Spanien und Frankreich noch in Betracht, der Seeweg nach Deutschland dürfte für die Traumatisierten wohl zu beschwerlich sein.

Nachfolgend Auszüge aus der Pressemitteilung (Archiv):

Nach achtwöchiger Pause kehrt das deutsche Rettungsschiff ALAN KURDI nun zurück in den Einsatz. Mehr als 60 ehrenamtliche Helfer*innen bereiteten die ALAN KURDI auf das Einsatzjahr 2020 vor. Am Montagnachmittag erteilten die spanischen Behörden grünes Licht zum Ablegen. Inzwischen hat die Crew um die deutsche Kapitänin Bärbel Beuse die internationalen Gewässer erreicht.
„Meine Crew ist trotz aller Schwierigkeiten angetreten, trainiert und einsatzbereit. Wie könnten wir jetzt im Hafen bleiben, während kein einziges Rettungsschiff im Einsatz ist?“, sagt die deutsche Kapitänin Bärbel Beuse, die die Alan Kurdi bereits zum zweiten Mal führt.
Die Seenotretter*innen rechnen mit großen Schwierigkeiten, einen sicheren Hafen zugeteilt zu bekommen, falls es tatsächlich zu einer Rettung kommt.
„Wir verlassen uns auch in dieser Krise auf die Verantwortung und ein beherztes politisches Handeln unseres Flaggenstaates. Wir stehen in engem Austausch mit den deutschen Behörden“, sagt Isler weiter.
Aufgrund der Corona-Krise hat die Einsatzleitung des Vereins weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen und einen „Outbreak Management Plan“ etabliert.
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