Exodus im Libanon, Flucht mit Boot nach Zypern – Hoffen auf Deutschland: „Da kann man doch Asyl beantragen, oder?“

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Symbolbild

Hohe Arbeitslosigkeit und keine Perspektive, das sind die primären Gründe für immer mehr Libanesen, um die Heimat zu verlassen und sich auf den Weg in Richtung Europa zu machen. Manche nehmen den Flieger, die Ärmeren (u.a. Fischer) müssen die Segel hissen und steigen in Schiffe, um Zypern und damit die erste Etappe der Fluchtroute zu erreichen, im Fokus der Weiterreise steht Mittel- und Westeuropa, wobei die Hoffnung auf Deutschland liegt, wo man doch Asyl beantragen kann.

Offenbar ist eine neue Migrationsbewegung im Gange, Wirtschaftsflüchtlinge ohne Asylgrund streben ein besseres Leben an, denn Europa gilt schließlich als ein Hort des Friedens und des Wohlstands, wobei Frieden und Wohlstand eher auf wackeligen Füssen stehen, zum einen die endlose Aufnahme/Zuwanderung von Kulturfremden (vorwiegend Muslime) und die Bildung von Parallelgesellschaften birgt sozialen Sprengstoff, zum anderen die Wirtschaftslage wegen Corona und die enorme Belastung der Sozialsysteme.

Aber all die bereits vorhandenen Probleme (wie Miri, Abou Chaker und Rammo) und die Erfahrungen (kaum integrationsfähig) mit Migranten aus dem arabisch geprägten Raum werden einfach ausgeblendet, und die Demonstrationen einer Minderheit mit Plakaten „Wir haben Platz“ in Deutschland entfalten offenbar zusätzlich eine Sogwirkung, die Bilder/Videos gehen um die Welt und werden als Einladung interpretiert, wie Merkels Selfies im Jahr 2015/16.

[…] Wegen der schweren Krise verlassen immer mehr Menschen den Libanon. Wer es sich leisten kann, nimmt das Flugzeug – viele Arme wagen die gefährliche Flucht per Boot. Immer mehr Boote legen aus dem Libanon ab, um Menschen nach Zypern zu bringen. Die Menschen fliehen vor der Armut, die durch Währungskollaps und Pandemie größer wird.

Seit einem Monat, so erzählen es die Menschen in der Armensiedlung, stechen immer mehr Schiffe von Mina aus in See. In der Nacht werden die Passagiere – Libanesen, Syrer und Palästinenser – erst von einem kleinen Boot mit Außenborder auf eine der Inseln vor der Küste gebracht, dort steigen sie dann in ein offenes Fischerboot, etwa 20 Meter lang, das sie nach Zypern bringen soll. 20 bis 40 Menschen seien an Bord dieser Kutter. Die libanesische Küstenwache lasse „die Boote in Ruhe“, erzählen zwei Jungen.

Mahmud und Samir Hajar waren auch Fischer. Jetzt sitzen die Brüder irgendwo auf der griechischen Seite der Insel in einem Camp und hoffen auf Deutschland. „Da kann man doch Asyl beantragen, oder?“ […] Mehr auf Spiegel Online (Archiv)

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