Ende 2016 mehr anhängige Asylverfahren beim BAMF als Ende 2015

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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird das Jahr 2016 mit mehr anhängigen Asylverfahren abschließen als das Vorjahr, obwohl es viel effektiver geworden ist. Das berichtet die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) auf der Grundlage von Daten der Nürnberger Behörde. Das BAMF startet demnach voraussichtlich mit mindestens 450.000 noch nicht abgeschlossenen Asylverfahren ins neue Jahr 2017. Ende 2015 lag die Zahl der anhängigen Asylverfahren dagegen deutlich unter 400.000. Nach der Asylgeschäftsstatistik der Behörde waren Ende November noch knapp 491.000 Asylverfahren anhängig, immerhin zehn Prozent weniger als im Vormonat. Da der Dezember aber weniger Arbeitstage hatte, dürften zum Jahresende mindestens noch 450.000 Verfahren nicht abgeschlossen sein. Ende November 2015 waren dagegen 355.000 Asylverfahren beim BAMF anhängig. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer der zwischen Januar und November 2016 gestellten Asylanträge liegt nach Auskunft der Behörde bei 6,9 Monaten. 2015 habe sie bei 5,2 Monaten gelegen. Das BAMF begründet die längere Dauer damit, dass es sich 2016 zunehmend langwierigeren und komplexeren „Altfällen“ widmet, die schon länger anhängig sind. Dies gelte für alle Fälle, in denen die Identität schwer nachweisbar sei. „Die Verfahrensdauer wird wieder deutlich sinken, wenn die Altfälle abgeschlossen sind“, sagte ein Behördensprecher der Zeitung. Für Anträge, die seit dem 1. Juni 2016 neu gestellt wurden, liege die Verfahrensdauer aktuell nur noch bei zwei Monaten.

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