Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Großstädte verzeichnen extrem hohen Anstieg bei der Briefwahl

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Symbolbild

Bei der diesjährigen Bundestagswahl wird ein Rekord an Briefwählern erwarte, in manchen Städten hat sich die Zahl der Briefwahlanträge bereits nahezu verdoppelt.

Eigentlich war die Briefwahl als Ausnahme für jene Menschen gedacht, die aus altersbedingten und gesundheitlichen Gründen oder z. B. wegen beruflicher Abwesenheit nicht ihre Stimme persönlich im Wahllokal abgeben können, um die Chance zur Wahlbeteiligung zu ermöglichen. Bis 2008 musste die Teilnahme an der Briefwahl glaubhaft begründet werden, danach wurde dieses nicht mehr gefordert.

In Frankreich wurde die Briefwahl aus Angst vor Manipulation abgeschafft. In Deutschland hingegen wird diese als sichere Option gepriesen und stellt „natürlich“ keine Beeinflussung der Wahlergebnisse dar. Für Joe Biden waren die plötzlich in der Nacht aufgetauchten Briefwahlzettel ein Glücksfall und ebneten den Weg ins Weiße Haus.

Die Briefwahl in Deutschland wurde zur Regel gemacht, das erhöht einerseits die Wahlbeteiligung und andererseits die Wahrscheinlichkeit der Beeinflussung, und kann für das gewünschte Wahlergebnis nützlich sein.

Welt.de:

Bei der Bundestagswahl wird wegen der Corona-Pandemie mit einem deutlichen Anstieg an Briefwählern gerechnet. Eine Umfrage von WELT AM SONNTAG in zehn Großstädten zeigt, dass dieser deutlich höher ausfällt als erwartet.

So verschickte Frankfurt am Main bisher 160.500 Briefwahlunterlagen, knapp doppelt so viele wie bei der vorangegangenen Bundestagswahl im gleichen Zeitraum.

Eine Verdoppelung auf derzeit mehr als 130.000 Briefwahlscheine verzeichnet auch Bremen. Auch Düsseldorf registrierte bereits rund 50 Prozent mehr Anträge (170.000) als bei der letzten Bundestagswahl.

In München wurden bislang mehr als 463.000 Briefwahlunterlagen beantragt (vergleichbarer Zeitraum 2017: 285.286). Hamburg hat bisher 497.761 Briefwahlsätze versandt (vergleichbarer Zeitraum 2017: 323.692). In Berlin wurden bereits 850.373 Wahlscheine ausgestellt, rund 290.000 mehr als zum gleichen Zeitpunkt der letzten Bundestagswahl.

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