Drum tanze, wem das Reden nicht gegeben!

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Die zur Familie der Hautflügler gehörenden Honigbienen tun es seit Jahrzehntausenden mit Erfolg: Sie informieren ihre Artgenossen über Lage und Ergiebigkeit einer Honigquelle, indem sie tanzen. Dieser evolutionäre Vorteil wird jedoch zusehends von Konkurrenten, die es gleichermaßen auf Honigtöpfe abgesehen haben, kopiert. Eine ganze Generation hochmotivierter und mit überragenden intellektuellen Fähigkeiten ausgestatter Jungpolitiker hat ebenfalls das Tanzen als Mittel zur Übermittlung hochkomplexer politischer Inhalte entdeckt.

Wer als Nachwuchspolitiker mit Hang zur Vollversorgung etwas auf sich hält, dreht kurze Tanzvideos als erfrischend neuen Beitrag zur Debattenkultur. Heftig schaukelnd werden dem geneigten Zuseher die körperlichen Auswirkungen einer schon in frühen Jahren begonnenen Fehlernährung vorgeführt, und mit geschmeidigen Bewegungen der kräftigen Ärmchen wird auf plötzlich auftauchende Stichworte gezeigt, die wer auch immer dann als „politisches Statement” wahrnehmen darf. Angesichts des Geschicks der Wortfindung und der beachtlichen Seichtheit so mancher Gedankengänge dieser Visionäre des Grenzdebilen ist diese Entwicklung durchaus zu begrüßen. Damit wären auch alle Probleme mit der korrekten Aussprache deutscher Wörter gelöst.

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