Bisher zeigte die Mehrheit der Bürger Verständnis für die verhängten Maßnahmen durch die Politik wegen des Coronavirus, die Umfragen bescheren insbesondere der Union eine hohe Zustimmung, eine Momentaufnahme, die der Krise geschuldet ist. Aber die Stimmung in der Bevölkerung könnte allmählich kippen, wenn die Einschränkungen der Grundrechte zu einem Dauerzustand werden und der Staat die Bürger systematisch immer mehr drangsaliert – Maskenpflicht, Impflicht etc.
Mit den Einschränkungen ist der ökonomische Schaden angerichtet, Millionen neue Arbeitslose sind zu erwarten, aber noch scheint die Sonne und das Bier liegt griffbereit im Kühlschrank, die Realität scheint bei vielen Bürgern nicht richtig angekommen zu sein, das kann sich schlagartig ändern, wenn die finanziellen Rücklagen verbraucht sind und die wirtschaftlichen Auswirkungen sich auf dem Gehaltszettel bemerkbar machen, dann endet der Beifall für die von oben aufdiktierten Maßnahmen und macht Platz für den Unmut.
Michael Maier, neuer Herausgeber der „Berliner Zeitung
[…] Noch ist es sehr ruhig auf den Straßen Berlins. Nicht nur wegen der Ausgangsbeschränkungen und der Stilllegung der Wirtschaft. Doch es ist eine trügerische Stille. Die Stimmung kann jederzeit kippen – und sie wird kippen.
Ab Montag ist es verpflichtend, Masken zu tragen. Zwar wird das Tragen von Masken nicht von der Polizei kontrolliert. Vermutlich hofft die Politik auf die Blockwart-Tradition: Dass man nämlich angepöbelt wird, wenn man ohne Maske in die Bahn steigt. Oder vom Busfahrer abgewiesen wird. Es kann natürlich auch umgekehrt sein: Dass Leute, etwa Jugendliche in Gruppen, aggressiv reagieren und zu provozieren versuchen. Spätestens wenn sich bei Temperaturen über 30 Grad der Schweiß unter der Maske ansammelt, dürfte es unwirtlich werden. […] Mehr auf Berliner Zeitung (Archiv)