Deutsch-afrikanische Bande handelt mit gefälschten, geklauten Ausweisdokumenten, verkauft sie an Afrikaner

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Foto Bundespolizei

Am 9. November 2017 vollstreckte die Bundespolizei im Auftrag der Frankfurter Staatsanwaltschaft 11 Durchsuchungsbeschlüsse in Frankfurt am Main, Offenbach, Maintal und Mainz. Zeitgleich durchsuchten die britischen Behörden in London ebenfalls zwei Wohnungen. Die Durchsuchungen richteten sich gegen eine deutsch – afrikanische Tätergruppierung die in mindestens 19 Fällen banden- und gewerbsmäßig gefälschte oder abhanden gekommene Ausweisdokumente aus europäischen Staaten beschafft und diese an unerlaubt aufhältige, afrikanische Staatsangehörige verkauft haben soll. Die Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Bexbach mit Sitz in Frankfurt am Main ergaben, dass die Dokumente dazu genutzt werden, um sich bei verschiedenen Ämtern und Institutionen, wie zum Beispiel dem Einwohnermeldeamt, der Rentenversicherung oder dem Job Center anzumelden, um eine scheinbar legale Arbeitsaufnahme zu ermöglichen. Von den daraus erwirtschafteten Arbeitslöhnen soll die Tätergruppe 45 % für sich einbehalten haben. Der von den Tätern erwirtschaftete Gewinn dürfte im sechsstelligen Bereich liegen. Nach den bisherigen Ermittlungen hat einer der Hauptlieferanten der gefälschten oder abhanden gekommenen Ausweisdokumente seinen Sitz in London/ Großbritannien. Die deutschen und britischen Polizei- und Justizbehörden arbeiten in diesem Fall eng auf Grundlage der internationalen Rechtshilfe zusammen, tauschen Erkenntnisse aus und stimmen, wie am heutigen Tage, ihre polizeilichen Exekutivmaßnahmen miteinander ab. Bei der Durchsuchung stellten die Ermittler umfangreiches Beweismaterial sicher, das noch der Auswertung bedarf. Außerdem trafen die Bundespolizisten in den verschiedenen Durchsuchungsobjekten 3 Personen an, deren Aufenthalt bzw. Identität noch ungeklärt ist. Die Ermittler nahmen die Personen fest, um deren Aufenthalt bzw. Identität zu klären. Die Ermittlungen dauern noch an. An der Durchsuchungsaktion waren insgesamt 165 Beamte beteiligt. „Da das Verbrechen keine Grenzen kennt, müssen Polizei und Justiz auf europäischer Ebene eng zusammenarbeiten. Mit Erfolg, wie dieser Fall mal wieder aufzeigt“, so Hans-Peter Schneider, Leiter der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Bexbach mit Sitz in Frankfurt am Main.

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