Die wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Maßnahmen dürften verheerend ausfallen, das Ausmaß wird man erst im nächsten Jahr so richtig realisieren können, anhand der Insolvenzen und einer höheren Arbeitslosigkeit. Während der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier orakelt, dass der Tiefpunkt im laufenden Quartal erreicht werden dürfte und mit einem Bergauf der deutschen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 zu rechnen sei, scheint für den Insolvenzverwalter Biner Bähr das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht zu sein, das dicke Ende kommt erst noch.
Rheinische Post berichtet:
Wegen der Corona-Krise erwartet Insolvenzverwalter Biner Bähr eine Pleitewelle. „Seit 2010 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland kontinuierlich gesunken, bis auf knapp 19.000 im vergangenen Jahr. Das wird sich jetzt rapide ändern. Ich persönlich rechne für das kommende Jahr mit mehr als 30.000 Unternehmensinsolvenzen und einer Arbeitslosenzahl zwischen vier und fünf Millionen“, sagte Bähr der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Weiter erklärte er, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht durch die Bundesregierung sei zwar in der gegenwärtigen Lage sinnvoll. „Allerdings wird die Gefahr einer Insolvenzwelle dadurch nicht gebannt, sondern nur in die Zukunft verschoben. Denn viele Unternehmen werden die Umsätze, die ihnen durch die Schließungen entgehen, nicht oder nicht ganz nachholen können. Gleichzeitig bleiben die Verbindlichkeiten bestehen.“