Boris Palmer besuchte Asylunterkunft: Der Tonfall ist empört, fordernd, fast schon aggressiv

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Der Grünen-Politiker und Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer besuchte am Dienstag eine Flüchtlingsunterkunft und zeigte sich danach über die Integrationschancen von Flüchtlingen sehr skeptisch: „Es fällt mir ungeheuer schwer, mir vorzustellen, wie wir diese Menschen in unsere Gesellschaft, unser Bildungssystem unseren Arbeitsmarkt integrieren sollen. Wenn das gelingen soll, dann ist das eine Riesenanstrengung über ein Jahrzehnt und überhaupt nur denkbar, wenn die Zahl weiterer Neuankömmlinge begrenzt bleibt“, schrieb Boris Palmer auf Facebook.

Auszugsweise aus Facebook-Post von Boris Palmer:

[…] Als ich die Halle betrete, kommen mir zunächst nur die Männer entgegen. Denen reiche ich die Hand. In der Halle erwartet mich eine Demonstration ausschließlich von Kindern. Sie alle halten Schilder hoch, die menschenunwürdige Zustände beklagen. Die Frauen sind so weit im Hintergrund und alle verschleiert, dass sich kein Kontakt ergibt. Ich lasse mir die Einrichtung zeigen und dabei setzt sich der Tross von ca. 25 Leuten lautstark in Bewegung. Es spricht niemand deutsch oder englisch. Als zwei Dolmetscher ihre Hilfe anbieten, kommt eine Diskussion zustande.

Der Tonfall ist empört, fordernd, fast schon aggressiv. Ich erkläre, dass ich verstehe, dass niemand so auf Dauer leben möchte und wir nur um eines bitten: Zeit, die wir für die Lösung brauchen. Der Landkreis Tübingen hat so viele Flüchtlinge aufgenommen wie die gesamten USA (2500). Eine ältere Dame aus dem Unterstützerkreis sagt: „Ich verstehe die Kritik nicht. Die Halle ist doch gut. Hier sind alle sicher.“ Einer der Männer entgegnet auf dieses Argument: „Lieber leben wir mit Bomben als hier.“ Die Gruppe, die etwa ein Viertel der Flüchtlinge in der Halle ausmacht, stammt größtenteils aus Syrien und Afghanistan. Die Erwartungen sind offensichtlich fürchterlich enttäuscht, die Stimmung ist beängstigend bis depressiv.

Die Hausmeister: „Die haben sich vorgestellt, sie bekommen hier sofort ein Haus und alles läuft von selbst. Die Erwartungshaltung ist maßlos. Dankbarkeit gibt es nicht. Und wir hatten vor 20 Jahren nichts von der Unterstützung, die es heute gibt.“ […]

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