Böse Ankerzentren: Psychotherapeuten fürchten gesundheitliche Schäden für Flüchtlinge

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Symbolbild

Die von Bundesinnenminister Horst Seehofer geplanten Asyl- und Abschiebezentren stoßen bei Ärzten und Psychotherapeuten auf Kritik, die „Kasernierung“ soll angeblich zu erhöhtem Stress bei „Flüchtlingen“ führen und der Gesundheit schaden, zudem sei der Modus für Behandlung und therapeutische Beratung unklar.

Klingt eher nach Sorgenfalten der Asyl-Profiteure, dass die angeblichen „Schutzsuchenden“, die bereits mehrere sichere Staaten bis nach Deutschland durchquerten und illegal über die Grenze stolpern, allzu schnell wieder abgeschoben werden und das lukrative Geschäft darunter womöglich leidet. Niemand von den Wanderflüchtlingen wird gezwungen nach Deutschland einzureisen und diese müssten somit nicht in Ankerzentren ausharren. Alternativ könnten auch die Versorgungssuchenden direkt an der Grenze abgewiesen und das Anreizsystem minimiert werden, indem nur noch Sachleistungen gewährt  werden, oder das Modell der Niederlande in Erwägung ziehen, der Nachbar schafft innerhalb von sechs Wochen das Asylverfahren abzuschließen.

[…] Seehofers geplante Ankerzentren stoßen bei Ärzten und Psychotherapeuten auf Kritik. „Die erzwungene Kasernierung von Menschen ohne sinngebende Beschäftigung – zumal von traumatisierten Menschen – führt erwiesenermaßen zu erhöhtem psychischem Stress“, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Psychosozialer Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer, Elise Bittenbinder, dem Evangelischen Pressedienst.

Die Situation in den Sammelunterkünften könnte der Gesundheit der Flüchtlinge ernsthaft schaden. Es sei völlig unklar, ob die untergebrachten Flüchtlinge Zugang zu unabhängiger psychosozialer Beratung haben und ob sie bei Bedarf „so schnell wie nötig“ behandelt werden, sagte die Berliner Therapeutin. In Asyl- und Abschiebezentren könnten diese Menschen weder neuen Lebensmut noch eine Lebensperspektive entwickeln – beides sei aber bei traumatisierten Menschen Voraussetzung für einen Heilungsprozess. Wenn aber eine therapeutische Behandlung ausbleibe oder zu spät erfolge, könne dies zu langwierigen oder sogar lebenslangen psychischen Belastungen führen. […] Quelle: Die Welt.de/22.5.2018

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