Billigstahl aus China: Bauteile für Leverkusener Brücke mit Hunderten Fehlern behaftet

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Die Stahlbauteile aus chinesischer Produktion, die für den Neubau der Leverkusener A1-Brücke über den Rhein gefertigt wurden, sind nach Angaben des nordrhein-westfälischen Straßenbaubetriebs (Straßen NRW) mit Hunderten von Fehlern und Mängeln behaftet. Das betrifft laut Straßen NRW jedes einzelne, der 22 in China gefertigten Brückenteile aus Stahl, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Wochenend-Ausgabe) berichtet. Der Landesbetrieb spricht von 250 bis 600 Mängeln je Bauteil. Diese außergewöhnlich hohe Zahl an Mängeln sei das Problem. Auch nach einer Reparatur entsprächen die Bauteile nicht der geforderten Norm. Zwar sei es prinzipiell denkbar, die Brücke mit den reparierten und von staatlichen Prüfern genehmigten Bauteilen zu bauen. Das bedeute aber dann verkürzte Prüfintervalle und eine permanente Überwachung für eine gerade neu errichtete Brücke. „Das kann für niemanden eine Option sein. Wenn die Brücke jetzt neu gebaut wird, muss sie langlebig gebaut werden ohne Abstriche bei Qualität und Sicherheit“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) der Zeitung. Als Konsequenz aus den „schwerwiegenden Mängeln“ an den Stahlbauteilen hat Straßen NRW am Freitag den Vertrag mit dem österreichischen Baukonzern Porr AG, der den Brückenneubau bisher verantwortet hat, mit sofortiger Wirkung gekündigt.

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