Bildungsferne Migranten haben künftig keine Chance mehr in Großbritannien

740

Großbritannien verschärft nach dem Austritt aus der EU die Einwanderungsbestimmungen für ausländische Arbeitskräfte drastisch, berichtet krone.at. Ab 2021 tritt dazu ein Punktesystem in Kraft. Um künftig ein Arbeitsvisum zu erhalten, müssen Kandidaten zum Beispiel gute Englischkenntnisse sowie ein Jobangebot mit einem entsprechenden Jahresgehalt vorweisen können. Ziel der Regierung von Premier Boris Johnson ist es, die Zuwanderung deutlich zu begrenzen. Unterqualifizierte bzw. ungebildete Migranten haben somit praktisch keine Chance, längerfristig in Großbritannien zu bleiben.

Das neue Einwanderungssystem werde die Zahl der Zuwanderer senken, erklärte die britische Innenministerin Priti Patel. Und fügte hinzu: „Wir beenden die Freizügigkeit, holen uns die Kontrolle über unsere Grenzen zurück und kümmern uns um die Prioritäten der Menschen.“ Sie sprach von einem „historischen Moment“.

Nach Ablauf der Übergangsphase sollen nach den Plänen der britischen Regierung am 1. Jänner 2021 die neuen Einwanderungsregeln in Kraft treten. Das neue System sieht vor, dass Kandidaten eine bestimmte Zahl von Punkten erhalten für ihre Kompetenzen, ihre Qualifikationen und ihr Gehalt.

Das neue System gewährt maximal 20 Punkte, wenn der Verdienst bei mindestens 25.600 Pfund (30.820 Euro) pro Jahr liegt. Jeweils 20 weitere Punkte werden vergeben, wenn „passende Kompetenzen“ nachgewiesen oder die Englischkenntnisse auf dem „geforderten Maß“ liegen. Fachkräfte in sogenannten Engpass-Berufen können zusätzliche Punkte bekommen. Insgesamt müssen Anwärter mindestens 70 Punkte sammeln.

„Die Visa werden nur an diejenigen vergeben, die genügend Punkte bekommen“, teilte die Regierung mit. Damit werde den „besten Talenten“ wie „Wissenschaftlern, Ingenieuren und Akademikern“ der Vorrang gegeben. Es gilt als sicher, dass das Parlament das neue Einwanderungssystem unterstützt, da die konservativen Tories von Regierungschef Boris Johnson dort die Mehrheit haben.

0 0 Bewertungen
Artikel Bewertung
Folgt Politikstube auch auf: Telegram

3 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments