Bierfest mit „Flüchtlingen“ zu gefährlich? Stadt Kulmbach schickte „Flüchtlinge“ in „Ferienzeit“

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Im oberfränkischen Kulmbach findet alljährlich die Bierwoche statt, damit die beliebte Veranstaltung auch friedlich verläuft, wurden kurzerhand die Flüchtlinge aus dem Areal in der Lichtenfelserstraße ausquartiert und für die Zeit vom 19. Juli bis zum 6. August in eine rund 100 Kilometer entfernte Jugendherberge einquartiert, sozusagen in die Ferienzeit geschickt. Diese Sicherheitsmaßnahme ist vermutlich den Ereignissen auf bundesweiten Volksfesten geschuldet, wo Fälle von sexuellen Belästigungen sich häufen und Randalierer die Einsatzkräfte in Atem halten. Offenbar sind diese Zwischenfälle noch nicht bis nach Kulmbach vorgedrungen, oder diese Art von Bereicherungen werden durch den fränkischen Sturkopf einfach ausgeblendet, dass vereinzelte Festbesucher der Bierwoche tatsächlich traurig sind, dass die „Flüchtlinge“ nicht mitfeiern durften.

express.de berichtet:

Die in Kulmbach untergebrachten Flüchtlinge wurden kurz vor Beginn des Bier-Festes in eine „Ferienfreizeit“ geschickt. Sie verbrachten die Zeit in einer rund 100 Kilometer entfernten Jugendherberge. Wie Sat.1 berichtet, waren einige Flüchtlinge im Vorfeld bereits auffällig geworden. Die Stadt selbst hält sich bedeckt. Die offizielle Begründung lautet lediglich, dass die Flüchtlinge in besagte betreute Ferienfreizeit gebracht wurden.

Ein direkter Nachbar der Flüchtlingsunterkunft hingegen ist sauer: „Wenn sie die Menschen wirklich wegen der Bierwoche hier weggeschafft haben, dann finde ich das unmöglich!“

Ein ehemaliger Flüchtling weiß zu berichten, dass einige seine Freunde die Stadt nicht ganz freiwillig verlassen haben. Er erklärte in einem Interview mit Sat.1: „Sie haben mir immer gesagt, dass sie nicht weg wollen. Sie wollten hier bleiben. Sie fragten: Wir haben hier ein Fest, warum müssen wir jetzt in eine andere Stadt fahren?“

Die meisten Besucher des Bier-Festes hätten auch keine Probleme mit den Flüchtlingen gehabt. „Die sollen unsere Feste doch auch kennen lernen“, findet ein junger Mann.„Es gibt Deutsche, die Randale machen, und Ausländer, die vielleicht Randale machen. Ich kann die Entscheidung nicht verstehen“, erklärte ein anderer.

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