Während in Paris hunderte Polizisten gegen ihre schlechten Arbeitsbedingungen wütend auf der Champs-Elysées demonstrieren und zugleich Solidarität mit ihren bei einem Brandanschlag schwer verletzten Kollegen zeigen wollen, der mit weiteren drei Kollegen am 8. Oktober von etwa zwanzig vermummten Tätern hinterrücks in der Nähe der berüchtigten Vorstadt La Grande Borne bei Paris angegriffen wurde, indem Brandsätze ins Wageninnere der Polizeiautos geworfen wurden, und der schwer verletzte Polizist bleibende Schäden davontragen wird, wird in Deutschland über die Zustände noch gesprochen, denn so schnell bringt den Deutschen nichts aus der Fassung. Heißt: Alles ist noch im gelb-grünen Bereich, obwohl der rote Signalknopf bereits massiv flackert. Dass es massive Probleme gibt, dass deutsche Polizeigewerkschaftler praktisch täglich in den Medien zu Wort kommen, hat nichts zu bedeuten.
Nun zum Bericht des Polizisten in Berlin, der über seine Erfahrungen mit Focus Online sprach, nachfolgend einige Auszüge:
[…] „Die Berliner Polizei wurde total zusammengespart“, kritisiert der Beamte. Noch mehr ärgert es ihn allerdings, wenn die Straftäter, die er und seine Kollegen festnehmen, schnell wieder auf der Straße auftauchen. Zum Beispiel einschlägig bekannte Dealer, die seiner Beobachtung nach oft nur zu Bewährungsstrafen verurteilt würden. „In so einem Moment fühlt man sich als Polizist um den Wert seiner Arbeit betrogen“, sagt er. Schließlich setzen er und seine Kollegen durchaus ihre Gesundheit aufs Spiel, um Straftäter dingfest zu machen. „Wenn die Richter anders urteilen würden, dann müsste ich nicht jeden Tag dieselben Leute von der Straße fegen“, so der Polizist.
„Man kann Polizisten hauen, schlagen, treten. Und nicht nur ein, zwei, drei Mal – viel öfter. Und es passiert praktisch nichts.“ Fast jeden Tag, wenn man eine Berliner Zeitung aufschlage, lese man von einem Angriff auf Polizisten.