Berlin-Lankwitz: Jetzt wird sogar ein historischer Park für Flüchtlingsunterkünfte ausradiert

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Berlin: Der historische Park an der Leonorenstraße

Wenn es um den Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte geht, da wird sogar so etwas Elementares wie ein hundertjähriger historischer Park ausradiert, anders ausgedrückt: Intakte Strukturen werden zerstört, ein idyllisches Naherholungsgebiet muss weichen. Dringend werden Unterkünfte für „Flüchtlinge“ gebraucht im Stadtteil Lankwitz in Berlin, da ticken die Uhren in den Behördenstuben schon mal anders und 200 Bäume verlieren ihr Daseinsrecht, weil kurzfristiger Raumbedarf für „Flüchtlinge“ als oberste Priorität gilt. Alle Proteste scheiterten, und ausgerechnet eine grüne Umweltstädterin drückt den Bäumen das Lebensumfeld ab und erteilte die Fällgenehmigung.

Die Berliner Morgenpost schreibt:

[…] Die Appelle der Anwohner, Senioren, Naturschützer und Bezirkspolitiker blieben am Ende ungehört. „Ein hundertjähriger Park wird ausradiert, das kann man nie wieder rückgängig machen“, fasste ein Lankwitzer das Grundärgernis zusammen. Doch es bleibt dabei: Schon in einem Jahr werden 450 Flüchtlinge in neu erbaute Drei- und Viergeschosser an der Lankwitzer Leonorenstraße ziehen. Daran ließ Sascha Langenbach vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) keinen Zweifel mehr.

Und weiter:

200 Bäume müssen dafür bis Ende Februar gefällt werden, davon 50 schützenswerte Exemplare in einem historischen Park, den der jüdische Mediziner James Fraenkel 1907 angelegt hatte. Der Protest einer Bürgerinitiative, die den Park retten und die Bauten auf einer benachbarten Brache errichten lassen wollte, scheiterte vor allem an einem Punkt: „Wir haben einen verflucht hohen Druck und keine Zeit, noch einmal drei Jahre zu warten“, so Langenbach. 15.000 Flüchtlinge lebten derzeit in Notunterkünften. […]

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