„Alan Kurdi“ sammelt 65 Migranten im Mittelmeer auf – lehnt zugewiesenen Hafen in Libyen ab

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Der Schlepperhelferkahn „Alan Kurdi“ von Sea-Eye hat am Freitag vor der libyschen Küste in internationalen Gewässern 65 Personen auf einem Schlauchboot entdeckt und aufgesammelt, um die Reisewilligen illegale nach Europa zu bringen.  Das Gummiboot war manövrierfähig und ausreichend mit Treibstoff versorgt, hatte aber kein GPS-fähiges Telefon noch andere Navigationshilfen an Bord – letztere Dinge braucht man auch nicht unbedingt, wenn man vom Wassertaxi abgeholt wird.

Angeblich versuchte die Crew des Schlepperkahns die libysche Küstenwache und die Rettungsleitstellen in Italien zu kontaktieren. Danach kontaktierte man die Seenotleitung Bremen, die antwortete und informierte das Auswärtige Amt.

Welt.de berichtet: Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, dass es bereits erste Kontakte zur „Alan Kurdi“ gebe, an deren Bord sich auch eine Journalistin befinde. Ziel sei, eine schnelle Lösung zu finden. Es gehe darum, einen sicheren Hafen auszumachen und zu einer Verteilung der Geretteten zu kommen.

Sea-Eye twittert: Die sog. libysche Küstenwache hat uns per Mail einen Hafen in Libyen zugewiesen. Diesen haben wir abgelehnt. Die EU-finanzierten Küstenwächter fordern uns zum Bruch geltenden Völkerrechts auf. Wir werden keine Geretteten zurück in libysche Foltergefängnisse bringen.

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