Aktivist von SOS Méditerranée: „Es braucht unbedingt mehr Rettungsschiffe“

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Symbolbild

Die Seenotretter zeigen sich erleichtert über den Verteilmechanismus für Bootsflüchtlinge, für die gravierende Entscheidung ist auch Bundesinnenminister Horst Seehofer eingetreten und sprach sich für eine Aufnahmegarantie von 25 Prozent aus, allerdings sagte er im Innenausschuss, dass nicht verhindert werden kann, dass die anderen 75 Prozent auch noch kommen.

Für David Starke von SOS Méditerranée sei dieser automatische Übernahmeschlüssel nur der erste Schritt. Wie immer, rechtfertigt auch dieser Aktivist gebetsmühlenartig mit zwei Argumenten die Hilfsaktionen im Mittelmeer: „Rettung vor dem Ertrinken“ und „Folterung in Libyen“, der Pullfaktor wird ausgeblendet, da nicht bewiesen. Nach Auffassung von Starke brauche es mehr Rettungsschiffe, sodass kein Mensch mehr im Mittelmeer ertrinkt und die Geretteten an einen sicheren Ort zu bringen, wobei Libyen kein sicherer Ort sei und niemand dorthin zurückgebracht wird.

Also, die einzige Alternative für „Seenotretter“ heißt, die Bootsmigranten nach Europa zubringen, sie abzuladen und der Allgemeinheit aufzubürden. Die Seenotrettung dient, wie der Name eigentlich schon sagt, zur Hilfe aus akuter Gefahr wegen Problemen auf See und dass die Geretteten im nächsten sicheren Hafen wieder von Bord gehen, Seenotrettung heißt aber nicht, sichere Einreise nach Europa und in ein Land seiner Wahl und sichere Versorgung auf Lebenszeit. Nordafrika, in den meisten Fällen in nächster Nähe der seeuntüchtigen Schlauchboote und Nussschalen, hat einige sichere Häfen zu bieten.

David Starke von SOS Méditerranée im Interview mit WELT, nachfolgend Äuszuge:

WELT: Herr Starke, in Italien sehen sich Seenotretter mit dem Vorwurf konfrontiert, drei Männer an Land gebracht zu haben, die möglicherweise in Libyen gefoltert haben. Haben Sie Sorge, dass auch mit der „Ocean Viking“ Menschen nach Europa gekommen sind, die nicht Opfer sind, sondern Täter?

David Starke: Bei humanitärer Hilfe und Seenotrettung geht es um Leben und Tod. Wir retten Menschen, die vom Ertrinken bedroht sind, und übergeben diese Menschen dann an einem sicheren Ort den staatlichen Behörden. Diese Behörden müssen dann prüfen und entscheiden, was mit den Menschen passiert.

WELT: Halten Sie alle Menschen, die von Libyen nach Europa fliehen, für schutzbedürftig?

Starke: Es gibt bekanntlich mannigfaltige Gründe, warum Menschen fliehen. Wir retten sie aus der Seenot, sind aber nicht in der Position, zu bewerten, warum sich die Menschen ursprünglich aufgemacht haben. Wir sagen ganz deutlich: Die staatlichen Behörden haben Verfahren, mit denen sie die Schutzbedürftigkeit prüfen. Das ist nicht unsere Aufgabe.

Das komplette Interview auf Welt.de weiterlesen.

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