AFGHANEN BESTREITEN TAT: Prozess um Tod eines 22-Jährigen in Köthen

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Im Prozess um den Tod eines 22 Jahre alten Kötheners haben beide Angeklagte eine Tatbeteiligung bestritten. Zugleich entschuldigten sie sich am Dienstag beim Prozessauftakt am Landgericht Dessau-Roßlau bei der Familie und sprachen ihr Beileid aus. Der 18-Jährige ließ über seinen Verteidiger erklären, er habe den zu Tode Gekommenen weder geschubst, noch geschlagen oder getreten – vielmehr habe er ihn gar nicht wahrgenommen.

Ähnlich äußerte sich sein 17 Jahre alter Mitangeklagter. Er verlas auf Deutsch eine Botschaft, mit der er der Familie und den Freunden des 22-Jährigen sein herzliches Beileid aussprach. «Es tut mir unglaublich leid.» Beide Angeklagten stammen aus Afghanistan. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Afghanen gefährliche Körperverletzung und Körperverletzung mit Todesfolge vor.

Der Fall hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht, rechte Bündnisse zogen in die sachsen-anhaltische Kleinstadt, es gab «Trauermärsche» und Gegendemonstrationen.

Laut Anklage soll der 22 Jahre alte Deutsche zum Streit der Afghanen hinzugekommen sein, um zu schlichten. Einer der Angeklagten soll ihn geschlagen haben. Der junge Mann stürzte. Der andere Beschuldigte soll ihm mindestens einen Fußtritt gegen Oberkörper oder Kopf versetzt haben. Der schwer herzkranke Köthener starb kurz darauf in einer Klinik.

Die Gerichtsmediziner stellten einen akuten Herzinfarkt als Todesursache fest. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Herzinfarkt begünstigt wurde durch Elemente wie den Stress in der Situation. Zudem hatte der 22-Jährige Alkohol getrunken.

Der erste Verhandlungstag wurde am Dienstagmittag beendet. Der Prozess soll am Mittwoch fortgesetzt werden.

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