Absage vom Vatikan: Schlepperschiff „Lifeline“ kann nicht unter vatikanischer Flagge fahren

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Über eine entsprechende Antwort des Vatikan informierte die Organisation „Mission Lifeline“ am Freitag. Man könne einer entsprechende Bitte von Anfang Juli nicht nachkommen, weil das „Schiff keine tatsächliche Beziehung zum Vatikanstaat“ habe, heißt es in dem Schreiben vom 10. August, das über die Nuntiatur in Berlin an den Kapitän der „Lifeline“, Claus-Peter Reisch, ging.

Zur weiteren Begründung heißt es in dem Brief, der Vatikan könne „die eigene Zuständigkeit über das Schiff nicht ausüben“ sowie „die Immunität von Besatzung und Passagieren nicht gewährleisten“. Laut dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen muss jeder Staat „seine Hoheitsgewalt und Kontrolle in verwaltungsmäßigen, technischen und sozialen Angelegenheiten über die seine Flagge führenden Schiffe wirksam ausüben“ (Art 94 SRÜ).

Vor allem Italien verweigert Rettungsschiffen mit Migranten an Bord das Einlaufen in die Häfen des Landes. Innenminister Matteo Salvini bezeichnet Rettungsorganisationen als Kollaborateure der Schlepper. Zuletzt hat Panama dem Rettungsschiff „Aquarius“ der Organisationen SOS Mediteranee und Ärzte ohne Grenzen die Flagge entzogen, nachdem Gibraltar dies zuvor getan hatte. Daher tauchte vereinzelt die Überlegung auf, ob die Schiffe unter Vatikan-Flagge fahren könnten.

Quelle: Vatikan News

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