„Sea Eye“ sammelt 17 Migranten im Mittelmeer auf und lehnt Übergabe an libysche Küstenwache ab

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Symbolbild

Der Schlepperhelferkahn „Professor Albrecht Penck“ nahm am Samstag 17 Migranten an Bord und die Crew der NGO „Sea Eye“ verweigerte die Übergabe an die libysche Küstenwache. Nun suchen die „Retter“ einen sicheren Hafen, mit dem Ziel, die Transportwilligen die unerlaubte Einreise in Europa zu ermöglichen. Man ignoriert die Anweisung der libyschen Küstenwache sowie die Empfehlung der Seenotleitung in Bremen, offenbar scheint es nicht um „Seenotrettung“, sondern um die Durchsetzung des illegalen Transfers nach Europa zu gehen.

Zeit Online berichtet:

Sea-Eye hat am frühen Morgen 17 Menschen von einem Holzboot im Mittelmeer aufgenommen. Die libysche Küstenwache hätte die Crew laut Sea-Eye aufgefordert, die Geretteten an sie zu übergeben. Die Seenotleitung in Bremen empfahl der NGO auf deren Anfrage, den Anweisungen der Küstenwache Folge zu leisten.  Sie betonte aber, sie sei nur für die Nord- und Ostsee zuständig, außerhalb dieses festgelegten Bereiches weder für Hilfsschiffe noch allgemein für Schiffe unter deutscher Flagge. Zuständig für die Koordinierung vor Ort sei immer die Seenotleitung, in deren Seegebiet sich ein Schiff befinde.

In einem ZEIT ONLINE vorliegenden Schreiben hat sich Sea-Eye deshalb an das Auswärtige Amt gewandt und um Unterstützung gebeten: „Nach unserer Auffassung ist eine Übergabe von geretteten Menschen und Rückführung nach Libyen nicht zu verantworten“, heißt es darin. Tripolis sei kein sicherer Hafen. Das NGO-Schiff fährt unter deutscher Flagge. Das Auswärtige Amt bestätigte, Kenntnis von dem Fall zu haben, äußerte sich darüber hinaus aber nicht dazu.

Nach Verhandlungen mit der libyschen Küstenwache setzt das Schiff nun die Fahrt mitsamt der Schiffbrüchigen darauf fort. Es muss nach eigenen Angaben ab sofort 90 Seemeilen von der Küste Abstand halten. Die Crew sucht einen anderen, sicheren Hafen.

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