Schlechtes Essen, nur Zelte – „Flüchtlinge“ auf Samos: „Wir können nicht mehr“

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Hunderte „Flüchtlinge“ – mehrheitlich Afrikaner – protestierten gegen die unmenschlichen Bedingungen auf der griechischen Insel Samos, Gründe seien u.a. extrem schlechtes Essen und durchnässte Zelte. Das muss ziemlich frustrierend und ernüchternd sein, illegal auf Samos eingereist und nun festzusitzen, kein Hotelzimmer mit Meerblick für die Übergangszeit, schließlich ist die griechische Insel nicht der geeignete Ort für die gewünschte Komfortzone und daher nur als Durchgangsstation eingeplant, um dann in den gelobten Norden zu gelangen – vorzugsweise GerMoney.

Wenn die Lebensbedingungen derart inhuman auf Samos sind, unter welchen Bedingungen haben denn diese „Flüchtlinge“ in ihren Herkunftsländern gelebt, aus denen sie geflohen sind?

Tagesschau.de vom 24.1.2019:

Es sind vor allem Flüchtlinge aus Afrika, die auf der griechischen Insel Samos festsitzen. Schlechtes Essen, nasse Zelte, kaum Medizin – sie beklagen unmenschliche Bedingungen und protestieren auf ihre Art.

Tänze, Gesang und afrikanische Trommeln vor den Büros der Hafenpolizei in Samos-Stadt – es ist ein bunter, friedlicher Protest. Einige Hundert Flüchtlinge, vor allem Afrikaner, sind die wenigen Meter aus ihrem Zeltcamp runter ans Wasser gekommen. „Wir können nicht mehr“ lautet ihre Botschaft nach langen, heftigen Regenfällen. Viele tragen nur dünne Kleidung und Badelatschen.

„Wir leben unter wirklich unmenschlichen Bedingungen, das kann so nicht weitergehen. Wir hören, dass es sich auf Lesbos langsam bessert, aber hier nicht“, berichtet ein Flüchtling. Sie bekämen extrem schlechtes Essen, die Zelte für mehrere Tausend Menschen seien durchnässt – „es geht uns wirklich sehr, sehr schlecht“.

4000 bis 5000 Flüchtlinge leben zurzeit in Samos-Stadt – etwa genauso groß ist die Zahl der Einheimischen. Die sehen mal frustriert, mal gleichgültig zu, wenn Afrikaner in Badelatschen mit ihren 90 Euro monatlichem Taschengeld einkaufen gehen.

Nachfolgend ein Video vom Protest:

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