Pfarrer-Büros wegen Kirchenasyl durchsucht – Kirche und Grüne entsetzt

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Symbolbild

Ist das Kirchenasyl in der heutigen Zeit und in einem säkularen Rechtsstaat noch zeitgemäß? Eine Pfarrei oder Kirchengemeinde gewährt „Flüchtlingen“ eine vorrübergehende Aufnahme zur Abwendung einer Abschiebung, damit stellt man sich über die Teile von geltendem rechtlichen Regelwerk (z.B. Dublin 3) und ignoriert staatliche Entscheidungen – also die Kirche maßt sich an, obwohl in keiner Weise legitimiert, über den Staat zu stehen.

Die Kirche – Staat im Staate? Das sieht die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach anders, in den Fällen von Kirchenasyl im Hunsrück ermittelt diese gegen mehrere Pfarrer und durchsuchte deren Diensträume – Kirche und Grüne sind entsetzt.

Focus Online berichtet:

Mehrere Pfarrer haben sudanesischen Flüchtlingen im Hunsrück Kirchenasyl gewährt – und so letztlich deren Abschiebung verhindert. Die Staatsanwaltschaft hat nun die Diensträume der Geistlichen durchsucht und viel Kritik geerntet.

Die Durchsuchung der Diensträume von Pfarrern wegen des juristischen Streits um Kirchenasyl für Flüchtlinge im Rhein-Hunsrück-Kreis hat für Empörung gesorgt. Es handele sich um eine völlig unverhältnismäßige Maßnahme, sagte Rafael Nikodemus am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Monaten gegen fünf evangelische Pfarrer wegen Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt. Sie hatten insgesamt neun Flüchtlingen aus dem Sudan, die ursprünglich nach Italien abgeschoben werden sollten, im Hunsrück Kirchenasyl gewährt. Weil damit letztlich die Abschiebung der Asylbewerber verhindert worden war, hatte der zuständige Landrat Marlon Bröhr (CDU) Anzeige erstattet. Weiterlesen auf Focus Online

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