Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat: Beim Zustand der Truppe bekommt er Angst

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Ein vernichtendes Urteil vom ehemaligen Generalsinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat. Es geht um den Zustand der Truppe, also, wenn Ahnungslose das Ressort Verteidigungsministerium übernehmen, von Führung/Materie keine Ahnung haben und damit im Ernstfall die Armee nur bedingt einsatzfähig ist. Die Regierung leistet ganze Arbeit und erfüllt ihren Auftrag? Vielleicht besser einen General als Verteidigungsminister einsetzen?

Mit FOCUS Online sprach Harald Kujat über den aktuellen Zustand der Bundeswehr, die Versäumnisse der letzten Verteidigungsminister und erklärt, warum er derzeit weit und breit keinen Politiker von außenpolitischem Format sieht, nachfolgend einige Auszüge:

FOCUS Online: Herr Kujat, wie steht es um unsere Bundeswehr?

Harald Kujat: In aller Kürze: Aufgaben, militärische Fähigkeiten sowie die dafür erforderlichen finanziellen Mittel klaffen weit auseinander. Verbunden mit sicherheitspolitisch relevanten Fehlentscheidungen hat die Unterfinanzierung seit mehr als zehn Jahren dazu geführt, dass die Bundeswehr den Herausforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung, also ihrer verfassungsgemäßen Kernaufgabe, nicht mehr gewachsen ist

FOCUS Online: Ein hartes Urteil. Wer trägt Ihrer Meinung nach die Verantwortung? Seit 2005 stellt die Union den Verteidigungsminister.

Kujat: Die derzeitige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen versucht den Eindruck zu erwecken, dass die negative Entwicklung bei der Bundeswehr bereits seit über 25 Jahren andauert und sie deswegen nicht in der Lage sei, diesen Zustand in wenigen Jahren zu verbessern. Tatsächlich waren es vor allem ihre beiden Vorgänger Theodor zu Guttenberg und Thomas de Maizière sowie sie selbst, die zu verantworten haben, dass die Bundeswehr heute weder in der Lage ist, einen angemessenen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung zu leisten, noch für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist. Weiterlesen auf Focus Online

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